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12-09-18
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Einen neuen Aufbruch für die Regio wagen

Die Freiburger Regio-Gesellschaft meldet sich mit grenzüberschreitenden Themen zurück.


Endstation Breisach: Die Regio-Gesellschaft wirbt für den Weiterbau der aus Freiburg kommenden Bahnlinie bis Colmar. Foto: Sebastian Wolfrum

FREIBURG. Die Regio-Gesellschaft Schwarzwald-Oberrhein will nach Jahren im Dämmerschlaf wieder öffentliche Wirksamkeit entfalten. Unter dem Motto "Regio im Aufbruch" will sich die 1985 gegründete Organisation der großen grenzüberschreitenden Themen annehmen, die aktuell auch Politik und Verwaltungen beidseits des Rheins wieder verstärkt beschäftigen: die Ablösung der Wirtschaftskraft des Kernkraftwerks Fessenheim durch einen Industriepark und der Bau einer Bahnverbindung zwischen Breisach und Colmar. Als Interessenvertretung für die deutsche Seite der Region will die Gesellschaft dazu Akteure aus Wirtschaft und Kommunen für diese Vorhaben gewinnen.

Den Auftakt dazu bildet eine Veranstaltung am Montag, 17. September, im Forum der Firma Birkenmeier bei Breisach-Niederrimsingen. Landrätin Dorothea Störr-Ritter wird über die Bahnverbindung sprechen und Brigitte Klinkert, Präsidentin des Departement-Rats Oberelsass, über den Industriepark. Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer will den Mehrwert grenzüberschreitender Projekte aufzeigen. Bernd Dallmann, seit knapp drei Jahren Präsident der Regio-Gesellschaft, moderiert dann die Aussprache zu den Themen.

Zu der Veranstaltung haben Dallmann und sein Vize, der Freiburger Sparkassenvorstand Bernd Rigl, Unternehmer ebenso eingeladen wie Bürgermeister sowie Vertreter von Verbänden und Einrichtungen. Auch interessierte Bürger sollen teilnehmen können. "Bisher fehlte für die regionale Arbeit die Sichtbarkeit für die Bevölkerung, das wird nun mit diesen Themen Bahnbau und Stilllegung von Fessenheim ganz anders", zeigt sich Dallmann überzeugt. Man habe, begünstigt durch eine neue Offenheit auf französischer Seite, eine echte Chance, zwei schon seit Jahrzehnten diskutierte Projekte endlich umzusetzen. Für Frankreich gehe um Ersatz für rund 2000 Arbeitsplätze, die bei einer Stilllegung des Atommeilers wegfallen würden. Für die Region biete der als Ersatz geplante Industriepark aber noch viel mehr Möglichkeiten. Das sieht auch Rigl so: "Die Nähe zum Gewerbepark Breisgau, der kaum noch freie Reserven hat, bedeutet auch, dass die Region neue Gewerbeflächen bekommen kann."

Frankreich fordere dazu eine aktive Mitarbeit der deutschen Seite, machte Klaus Schüle von der Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Regierungspräsidium deutlich. Das gelte ebenso für das Bahnprojekt. Darum sei es auch so wichtig, dass der Bund sich mit 250 000 Euro an den Kosten für eine Machbarkeitsstudie beteilige. Schüle sieht darin bereits eine Vorentscheidung dafür, dass der Bund auch den Bahnbau selbst mitfinanzieren werde. "Es gibt eine neue Dynamik in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit", zeigte sich Schüle überzeugt. Jetzt sei es auch möglich, dass sich die Akteure vor Ort selbst zusammentun um Projekte voranzutreiben, ohne für jeden Schritt erst Signale von oben abwarten zu müssen.

Konkrete Initiativen können also auch von unten kommen – genau diesen Kulturwandel will Dallmann nutzen, um der Regio-Gesellschaft neues Leben einzuhauchen – eben als Sprachrohr und Forum für diese Anliegen. Die letzten Jahre sei da wenig passiert, stellt Dallmann nüchtern fest. Auch die Umbenennung der Gesellschaft von "Freiburg" in "Schwarzwald-Oberrhein" war folgenlos geblieben. Zuletzt kündigte der Landkreis Lörrach seine Mitgliedschaft auf, in der er keinen Nutzen mehr zu erkennen vermochte. Dallmann, darin unterstützt von Bio-Valley-Manager Manfred Claaßens als neuem Geschäftsführer, will hier wieder Boden gut machen. Eine neue Broschüre wirbt für die Gesellschaft. Und noch in diesem Jahr ist eine zweite "Aufbruch"- Veranstaltung geplant, gemeinsam mit der Uni Freiburg zu einem anderen Regio-Dauerthema, der Bildung einer "Europäischen Universität Oberrhein". Hier spannt der Bogen noch weiter, von Basel über Straßburg bis Karlsruhe.

Anmeldung für interessierte Bürger zur Veranstaltung "Regio im Aufbruch" am Montag, 17. September, 17.30 Uhr, im Forum Birkenmeier Breisach-Niederrimsingen unter info@regiogesellschaft.de.


Dateien: 20180912-Badische_Zeitung.pdf

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