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26-01-13
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Gemeinsam die Energiewende hinkriegen

BZ-INTERVIEW mit Europa- Minister Peter Friedrich.


Peter Friedrich Foto: bamberger

FREIBURG. So nah und doch so fern. In der Energiepolitik unterscheiden  sich Frankreich und Deutschland. Das kann sich bald ändern, findet Peter Friedrich (SPD), Bundesrats- und Europaminister. Dominik Bloedner sprach mit ihm.
BZ: Herr Friedrich, in Fessenheim protestieren Arbeiter für den Erhalt ihrer Jobs und die Atomkraft. Glauben Sie, dass das Akw 2016 wirklich abgeschaltet wird?
Friedrich: Ich bin mir ziemlich sicher. Frankreichs Präsident François Hollande hat diese strittige Entscheidung nun einmal getroffen. Dass es dazu im Elsass andere Meinungen gibt, ist nicht neu. Auch verstehe ich die Sorgen der Beschäftigten.
BZ: Sind die Franzosen schon bereit für eine Energiewende?
Friedrich: Nein, noch nicht. Aber in Gesprächen mit unseren französischen Partnern merke ich das zunehmende Interesse an alternativen Energieformen zur Atomkraft und an Möglichkeiten zur Diversifizierung der Energieversorgung.
BZ: Liegt es daran, dass inzwischen die Sozialisten an der Macht sind?
Friedrich: Sicher, aber auch an Hollandes breitem Wahlbündnis. Aber generell will Frankreich nun auch die Chancen der Energiewende für sich ergreifen, das Land hat ein Potenzial für erneuerbare Energien. Wir können die Energiewende gemeinsam hinkriegen.
BZ: Was bedeutet dies konkret?
Friedrich: Im Trion-Netzwerk werden hier am Oberrhein die Potenziale für erneuerbare Energien grenzüberschreitend ermittelt und analysiert. Es geht um eine regionale, dezentrale Energieversorgung. Hierbei kann ich mir eine neue Perspektive für Fessenheim sehr gut vorstellen.
BZ: Aha, und die wäre?
Friedrich: Wir brauchen weitere Kraftwerke, um die Energiewende abzufedern, um Energie zu produzieren, wenn einmal der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint. In Fessenheim könnte also ein kombiniertes Gas- und Dampfkraftwerk entstehen, das Reservekapazitäten zur Verfügung stellt. Das würde Arbeitsplätze erhalten und könnte auf vorhandener Infrastruktur aufbauen.


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