Widerstand (I): Demonstration gegen Atomkraft
In Breisach gibt es selten Demonstrationen. Am Montagabend zogen jedoch Atomkraftwerksgegner durch die Stadt, um vor allem gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung zu protestieren. Diese hat bekanntlich den von Rot-Grün vor einigen Jahren beschlossenen Atomausstieg wieder rückgängig gemacht. An der Demonstration in Breisach nahmen rund 600 Bürgerinnen und Bürger teil – viel mehr als von den Organisatoren erwartet. Diese überraschend hohe Zahl sowie weitere Demonstrationen in Berlin und in anderen Städten verdeutlichen, dass der Widerstand gegen die Atomkraftwerke und die Atomkraft im allgemeinen wieder zunimmt. Zumal immer noch nicht geklärt ist, wohin der fast ewig strahlende Atommüll soll.
Widerstand (II): Wasserwerfer wie damals in Wyhl
Es ist lange her, dass die Polizei mit Wasserwerfern den Bauplatz für das geplante Atomkraftwerk in Wyhl hat räumen lassen. Es waren damals keine schönen Szenen, die sich im Rheinwald abgespielt haben. Alle, die dabei waren, und dies waren in der Hauptsache Menschen vom Kaiserstuhl, können sich sicherlich noch gut daran erinnern.
Diese teilweise schmerzlichen Erfahrungen mit der Landesregierung und auch mit der Polizei werden so manchem Widerstandskämpfer von einst beim Anblick des Polizeieinsatzes im Stuttgarter Schlossgarten wieder in den Sinn gekommen sein. In Stuttgart stehen sich noch immer Staatsmacht und Demonstranten unversöhnlich gegenüber – wie damals lange Zeit im Rheinwald in Wyhl. Das geplante Atomkraftwerk ist in Wyhl niemals gebaut worden und wie die Geschichte um den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes ausgeht, ist noch ungewiss. Doch es scheint nach heutigem Stand nicht ausgeschlossen, dass sich der Ausgang wiederholen könnte. Schade und auch unverständlich ist allerdings, dass die Landesregierung anscheinend wenig aus Wyhl gelernt hat, was den Umgang mit Demonstranten angeht. Sonst hätte es diese absolut unnötige Eskalation im Stuttgarter Schlossgarten nicht gegeben.