Nach missverständlichen Aussagen von Ségolène Royal ist die französische Regierung um Schadensbegrenzung bemüht. Sie will die Schließung des AKW Fessenheim im kommenden Jahr zumindest in die Wege leiten.
Nach Aufregung um die geplante Schließung des französischen Atomkraftwerks Fessenheim hat Umweltministerin Ségolène Royal betont, das Verfahren dazu werde 2016 beginnen. "Das wird bis zum Ende der Amtszeit (von Präsident François Hollande 2017) unumkehrbar sein", sagte sie am Mittwoch in Paris dem SenderBFMTV. Allerdings legte sie sich nicht fest, wann das Kraftwerk nahe der deutschen Grenze tatsächlich vom Netz geht. Am Vortag hatten Aussagen Royals, die als Verschiebung der Schließung auf 2018 verstanden wurden, für heftige Kritik in Deutschland gesorgt.
Royal verwies am Mittwoch auf das im Sommer beschlossene Energiewendegesetz, dass die Menge des in Frankreich erzeugten Atomstroms deckelt. "In dem Moment, wo zwei neue Reaktoren öffnen, müssen zwei alte Reaktoren mit der letzten Frist 2018 schließen", sagte sie. Sie spielte damit auf den in Bau befindlichen Reaktor der neuen Generation in Flamanville an der Kanalküste an, der nach weiteren Verzögerungen erst 2018 ans Netz gehen soll. Zugleich verwies Royal auf den geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien.
Das Abschalten Fessenheims bis 2017 war ein Versprechen von Staatschef Hollande. Royal hatte nach der Aufregung über ihre Aussagen auf Twitter betont, dieSchließung werde nicht verschoben, sondern müsse nur im Rahmen des neuen Gesetzes organisiert werden.