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25-07-15
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
"Wir haben die Lösung"

Tour führte die Radler der Gruppe "Alternatiba" nach Weisweil / Für einen "Pakt des Wandels".


Rast im Weisweiler Gemeindehaus: Auf Dreier- und Vierertandems sind Vertreter der „Alternatiba“-Gruppe über 5000 Kilometer für den ökologischen und sozialen Wandel unterwegs. Am Mittwoch machten sie in Weisweil Mittagspause. Foto: Ilona Hüge

WEISWEIL. 5000 Kilometer mit dem Tandem für das Weltklima: Das ist die Botschaft der Tour von "Alternatiba", die am Mittwoch zur Mittagszeit im Weisweiler Gemeindehaus Rast machte. Sie radeln für einen "Pakt des Wandels" und werben damit auch für den Weltklima-Gipfel, der Ende des Jahres in Paris stattfindet.
Die Tour geht von Bayonne nach Paris. Sie startete am 5. Juni und wird am 26. September in Paris enden. Alternatiba ist das baskische Wort für Alternative: Die Gruppe wurde im Herbst 2013 in Bayonne gegründet. Sie setzt sich für den ökologischen und sozialen Wandel ein und hat dazu 15 Vorschläge ausgearbeitet. Unter dem Motto "Wir haben die Lösung" suchen sie Unterstützung. 87 Gruppen gibt es inzwischen in Frankreich und im Ausland, und ganze Orte, die sich als "Village Alternatiba" verstehen und in denen auch die örtlichen Politiker den Pakt für den Wandel unterstützen.

Ganz genau ist die Strecke der Tour 5637 Kilometer lang: Sie führt in einem großen Bogen durch ganz Frankreich und ist mit Abstechern in die Nachbarländer angelegt. Stationen waren bereits in San Sebastian (Spanien) und Genf (Schweiz). Weitere werden in Luxemburg und Belgien folgen.

In Luxemburg haben sie ein wichtiges Treffen geplant: Die Umweltministerin des Landes vertritt die EU beim Weltklimagipfel. Ihr wollen sie auch die Stimmen der Bürger präsentieren, die etwas mehr als die Regierungen fordern.

Der Abstecher nach Deutschland bot sich nach dem Halt in Fessenheim an: Von dort ging es am Dienstag erst nach Tunsel und dann nach Freiburg, am Mittwoch von Freiburg über Weisweil in Richtung Straßburg. Zehn Radler sind für Alternatiba auf Dreier- und Vierer-Tandems gestiegen.

In Weisweil fanden sie einen geschichtsträchtigen Ort im Kampf gegen die Atomkraftwerke. Vor allem aber fanden sie Unterstützer aus dem Kreis der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen, die ihnen Getränke, Salate und einen Platz im Schatten zur Rast in der Mittagshitze spendierten. Sie kamen mit Transparenten, Fahnen und einem Begleitfahrzeug und sie brachten auch einige spontane Begleiter mit, die für eine kurze Wegstrecke mitradelten.

Fast wäre die kleine Gruppe nicht aufgefallen, wäre nicht ungewöhnlich viel Polizei im Ort gewesen. Die Polizei ist seit dem Halt in Fessenheim dabei: Noch vor dem Grenzübertritt wurden ihre Personalien von französischer Seite festgehalten, gleich beim ersten Stopp nach der Grenze in Tunsel erneut von der deutschen Polizei.

"Wir begleiten sie", sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg. Dass es in Weisweil gleich drei Beamte auf dem Motorrad waren und ein weiterer mit Auto, sei gerade freien Kapazitäten und der Tatsache geschuldet, dass Weisweil nur ein Stück von Bahlingen entfernt ist. Dorthin führte es die Streifen am Mittwoch auf ihrer Tagesroute. Für die angeordnete "verkehrsrechtliche Überprüfung" der Tour fuhr dann angesichts von zehn radelnden Alternatiba-Vertretern nur ein Beamter hinterher.

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  Online Kommentare:
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Die veröffentlichten Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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Gustav Rosa: 25. Juli 2015 - 09:01 Uhr

    Über einen ganzen Sommer lang radeln "zwei Hände voll" Klima-Aktivisten quer durch Europa. Der Weg führt für drei Tage durch Südbaden. Natürlich sind "Dauerbrenner" AKW Fessenheim, "Green City" Freiburg und der geschichtsträchtige Ort Weisweil obligate Zwischenstationen. Ebenso selbstverständlich ist die Unterstützung der lokalen Gruppen und Organisationen, die sich für eine saubere und unverstrahlte Umwelt einsetzen.
    Weniger nachvollziehbar der massive Polizeieinsatz, der vor allem auf deutscher Seite als völlig überzogen bezeichnet werden kann. Ein Anruf bei den Unterstützern aus der lokalen Protestbewegung hätte genügt, und es wäre nur ein Streifenwagen der Polizei als Begleitfahrzeug nötig gewesen. Das hätte viel Unmut und dem Steuerzahler eine ganze Menge Unkosten erspart.
    Erstaunlich auch die vornehme Zurückhaltung der Medien. Die Ereignisse vom vergangegenen Montag und Dienstag werden in diesem Kurzbericht vom Mittwoch gerade einmal lapidar gestreift. Detailierte Hintergrundinformationen zu den Auslösern für diesen massiven Polizeieinsatz bleiben der Öffentlichkeit vorenthalten. Dies eröffnet Tür und Tor für Spekulationen...


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