BREISACH. Auf Einladung der Umweltliste Breisach, der SPD Breisach und der Umweltjugend berichtete Erhard Schulz, Mitglied im Sprecherkreis der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen, jüngst in der Breisacher Spitalkirche über seine Reise von Fukushima nach Yusuhara.

Schulz war seit der ersten Stunde unter den Gegnern des Atomkraftwerkes in Wyhl. Er hat seither von diesem Thema nicht mehr ablassen können und sich – auch auf dem Gebiet regenerativer Energien – einen Namen gemacht. Nun wurde er vom "Japanischen Demokratischen Ärzteverband" eingeladen und hatte Gelegenheit, auf der großen Tokioter Demonstration zum Jahrestag der Katastrophe von Fukushima zu sprechen. Außerdem wurde er durch das Land begleitet. Er reiste von Fukushima bis nach Yusuhara, wo bereits die Energiewende unter anderem durch den Einsatz von Windenergie eingeleitet wurde.

"Erschreckend ist die Ignoranz, mit der die japanische Regierung versucht, die Folgen der Katastrophe zu verschleiern. Milchbauern, deren Kühe extremer Strahlung ausgesetzt sind und die mit importiertem Futter ernährt werden, werden ein Jahr subventioniert, dann fällt jegliche Unterstützung weg. Auch die Geisterstädte erschrecken." Schulz hat eine wichtige Botschaft übermittelt: Japanische Ingenieure verfügten über hohe Fachkompetenz.

Im Anschluss an den Vortrag gab er den Zuhörern aller Altersgruppen die Gelegenheit zu einer angeregten Diskussion. Viele Fragen über mögliche Parallelen zwischen Yusuhara und Breisach konnten dabei herausgearbeitet werden, wobei sich auch herausstellte, dass zwar einiges übernommen werden kann, aber sich die Grundvoraussetzungen beider Städte stark unterscheiden.

Andreas Hoffmann von der ULB hob schließlich den Gedanken "global denken, lokal handeln" hervor und unterstrich, wie wichtig Sparsamkeit und Handeln vor Ort sind.