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16-06-11
Rubrik: Pressebericht, Aktionen SPD, Anti-Atom, Fessenheim
Frankreich braucht diese Hilfe

Menschenkette: Weitere Protestaktion des Aktionsbündnisses "Stopp AKW Fessenheim jetzt" am übernächsten Sonntag.


Auf der Rheininsel direkt gegenüber vom AKW Fessenheim soll sich am 26. Juni eine Menschenkette formieren. Das Foto zeigt die Protestaktion vom 10. April, zu der rund 10000 Teilnehmer gekommen waren. Foto: Dorothee Philipp

MÜLLHEIM. 5000 Menschen werden rund um das AKW Fessenheim auf dem Boden liegen: So soll die tödliche Gefahr für die Umgebung im Falle eines Unfalls einen visuellen Ausdruck bekommen. Dieses starke Bild ist eines der Ziele, die das Aktionsbündnis "Stopp AKW Fessenheim jetzt" mit der Menschenkette verfolgt, die sich am Sonntag, 26. Juni, in direkter Nähe des Meilers formieren soll.
Am Mittwoch informierten die Organisatoren der deutsch-französischen Aktion in Müllheim über den Ablauf. Anwesend waren für die deutsche Seite Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Markgräflerland (Agus), der Müllheimer Ortsverbände von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD sowie des Friedensrates Markgräflerland.

Aus Frankreich beteiligten sich am Pressegespräch die Organisation Alsace nature, die Bürgerinitiative CSFR und die Colmarer Fastengruppe zur Schließung des AKW Fessenheim, die seit einiger Zeit Hungerstreikaktionen organisiert. Mit dabei war auch Jacques Muller, der Bürgermeister der elsässischen Gemeinde Wattwiller, die als einzige französische Kommune dem Trinationalen Atomschutzverband TRAS angehört.

"Wir werden das AKW in einer Zangenbewegung umschließen", beschrieb Ulrich Rodewald vom Friedensrat Markgräflerland die Aufstellung der Menschenkette. Man habe sich zu der Aktion entschlossen, um den Protest der Bevölkerung gegen Atomkraft ein weiteres Mal deutlich zu machen nach den großen Demonstrationen am 20. März in Neuenburg, der Protestaktion am 10. April auf der Rheininsel bei Fessenheim und der Besetzung von drei Rheinbrücken am Ostermontag. Insgesamt seien weit über 20 000 Menschen zu diesen Veranstaltungen gekommen. Die Teilnehmer sollen sich dieses Mal um 14 Uhr im Bereich des AKW entlang der D 52 oder auf der gegenüberliegenden Seite auf der Rheininsel versammeln. An vier Punkten werden Ordner stehen, um die erwarteten Menschenmassen zu verteilen. Rund 5000 Menschen seien nötig, um die Kette zu schließen, sagte Rodewald.

Wenn um 15 Uhr die Kette geschlossen ist, soll es eine Schweigeminute für die Opfer der Mehrfachkatastrophe in Fukushima geben. Danach soll es aber nach Rodewald laut werden, um dem Protest einen entsprechenden Ausdruck zu geben, bevor sich alle hinlegen, um zu zeigen: "Es geht hier um das Leben von Millionen Menschen".

Demnächst wird über den weiteren Betrieb von Block I entschieden

Ein weiteres Anliegen des Aktionsbündnisses ist der Protest gegen Atomwaffen, von denen es weltweit immer noch rund 20 000 gebe.

Die Aktion geht dann weiter mit einem Volksfest auf dem Gelände rund um die "Maison des Energies", vom Aktionsbündnis "Lügenpavillon" genannt, mit "Reden, Musik und Kultur". Rodewald lobte in diesem Zusammenhang die Teilnehmer der früheren Aktionen, die das Gelände jeweils blitzsauber verlassen hätten. Er betonte, dass die Veranstaltung auch eine Demonstration deutsch-französischer Freundschaft sein soll, werde den deutschen Akteuren doch immer wieder vorgeworfen, sie mischten sich in die Angelegenheiten eines anderen Landes ein.

"Frankreich braucht diese internationale Hilfe und Druck von außen", betonte Jacques Muller, der von 2007 bis 2010 als Abgeordneter des Departements Haut Rhin Mitglied im französischen Senat war. Der Widerstand gegen Atomkraft, den es in Frankreich schon länger gebe, als die politischen Eliten zugeben wollten, finde jetzt allmählich den Weg an die Öffentlichkeit.

Das Datum für die Demonstration sei bewusst gewählt worden, denn in Kürze werde über einen weiteren Betrieb des Blocks 1 im AKW Fessenheim für zehn Jahre entschieden, sagte Dora Pfeifer-Suger von der Müllheimer Ortsgruppe der Grünen. "Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen und an die EdF als Betreiber appellieren, dass ein weiterer Betrieb der Anlage unverantwortlich ist", sagte sie.

Aktuelle Infos zur geplanten Aktion gibt es auf der Homepage http://www.bund-freiburg.de


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