Log: in / out

Einzelansicht für Meldungen

13-03-15
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Atommüll

Baden-Württemberg zieht Angebot für Castoren zurück


Nur zwei Länder waren bereit, freiwillig Castorbehälter zu lagern. Foto: dpa

Der Versuch der Länder, gemeinsam auf freiwilliger Basis Zwischenlager für 26 Castorbehälter zu finden, ist gescheitert. "Die angestrebte freiwillige Lösung ist vom Tisch, jetzt muss der Bund das regeln", sagte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller der BZ.

Damit wird nun das Bundesumweltministerium über den Verbleib des Atommülls aus Wiederaufbereitungsanlagen entscheiden müssen. Die Bundesrepublik muss in den kommenden Jahren 26 Behälter mit Atommüll aus den Aufbereitungsanlagen Sellafield in England und La Hague in Frankreich zurücknehmen.

Die beiden grünen Umweltminister von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein waren bereit, einen Standort zu benennen. Sie verlangten aber, dass sich mindestens ein drittes Bundesland beteiligt. "Unser Angebot stand zwei Jahre", sagte Untersteller, nun sei die Frist abgelaufen. "Die Bayerns dieser Welt haben Jahrzehnte die Kernkraft genutzt, aber wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, ducken sie sich weg."

Bundesumweltministerin wird entscheiden


Hintergrund ist die Entscheidung aus dem Jahr 2013, eine Kommission mit der neuen Suche nach einem Endlagerstandort zu betrauen. Um während dieser Zeit keine Fakten zu schaffen, wurde beschlossen, dass keine weiteren Atommüllbehälter nach Niedersachsen ins dortige Lager Gorleben gebracht werden dürfen. Dort lagern bereits 113 Behälter. Bis ein Endlager gefunden ist, sollte der Atommüll in die Zwischenlager der Kraftwerke gebracht werden. Nun wird die Bundesumweltministerin über den Verbleib des Atommülls entscheiden, möglicherweise noch vor Ostern.

Zugleich kündigte Untersteller an, das Land werde seiner eigenen Verpflichtung nachkommen und fünf Behälter mit mittelaktivem Müll als eigenen Anteil aufnehmen, nach derzeitigem Stand in Philippsburg. Dafür muss eine neue Betriebsgenehmigung beantragt werden.

Untersteller geht weiterhin davon aus, dass das grenznahe elsässische Atomkraftwerk Fessenheim wie vom französischen Präsidenten François Hollande angekündigt im Laufe des Jahres 2016 abgeschaltet wird.

Mehr zum Thema: Rückblick: Baden-Württemberg ist bereit zur Castor-Aufnahme


Letzte Meldungen

Donnerstag 11. of März 2021
Montag 01. of Februar 2021
Montag 16. of November 2020
Montag 09. of November 2020
Montag 02. of November 2020

Treffer 1 bis 5 von 1393

1

2

3

4

5

6

7

nächste >