Eigentlich hätte der SPD-Ortsverein Breisach schon vor fünf Jahren 100. Geburtstag feiern können. 1914 hatten sich erstmals 27 Mitglieder um den treibenden Pol, den ortsansässigen Uhrmacher Faisst, zusammen gefunden, um einen Ableger der Arbeiterpartei zu gründen. Untypisch früh, denn Breisach war keine typische Arbeiterstadt, verfügte kaum über Industrie.
"Dann aber kam der Erste Weltkrieg dazwischen", erklärt Gustav Rosa, der seit 2002 Medienbeauftragter des Ortsverein ist. Fünf Jahre später gelang die Gründung im März 1919 dann offiziell. Seitdem hat es die SPD Breisach durchgehend in den Gemeinderat geschafft. Und 1919 die erste Stadträtin der Kommune gestellt. Unter SPD-Bürgermeister Josef Bueb erhielt Breisach den Titel Europastadt. "An all das wollen wir am Tag der Arbeit dieses Jahr erinnern", sagt Rosa. "Es soll ein festlicher, parteiübergreifender Akt werden", ergänzt die stellvertretende Vorsitzende, Claudia Collet.
Mit einem historischen Festumzug vom Bahnhof über den Neutorplatz bis zum Marktplatz beginnt der Geburtstag am 1. Mai ab 15 Uhr. Stadtarchivar Uwe Fahrer berichtet über die Geschichte des Ortsvereins. Außerdem halten die ehemalige Landesvorsitzende Leni Breymaier, Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner und Europawahl-Kandidatin Luisa Boos Vorträge. jakob schönhagen