Frankreichs ältestes Atomkraftwerk produziert vorerst keinen Strom mehr. Wegen eines Defekts an der Dichtung sei Fessenheim nahe der deutschen Grenze vom Netz genommen worden. Eine Gefahr besteht laut Betreiber nicht.
Paris - Das umstrittene französische Atomkraftwerk Fessenheim ist wegen eines Dichtungsdefekts vorerst vom Netz genommen worden. In der Anlage an der Grenze zu Deutschland werde bereits seit Samstagabend kein Strom mehr produziert, teilte der Energiekonzern EDF am Sonntagabend mit. Es gebe aber "keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage, der Umwelt oder der Beschäftigten".
Den Angaben zufolge trat an einer Dichtung in einem Maschinenraum von Reaktor 1 am Samstag ein Problem auf. "Die Mitarbeiter untersuchen derzeit die genaue Ursache für den Vorfall", erklärte EDF. Der Reaktor sei vorsichtshalber vom Netz genommen worden. Da Reaktor 2 bereits in der Nacht zum Samstag für mehrwöchige Routine-Wartungsarbeiten heruntergefahren worden war, produziert Fessenheim damit seit Samstagabend keinen Strom mehr.
Die beiden Reaktoren in Fessenheim wurden 1977 und 1978 in Betrieb genommen und sind damit die ältesten in Frankreich. Umweltschützer und Politiker in Frankreich, Deutschland und der ebenfalls nahegelegenen Schweiz fordern seit Langem die Stilllegung des als besonders pannenanfällig geltenden Atomkraftwerks. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert die französische Regierung im Januar auf, Fessenheim schnellstmöglich abzuschalten.
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