Das Atomkraftwerk Fessenheim meldet erneut eine Panne. Zwar erklärt der Betreiber sinngemäß, dass es sich nur um eine Lappalie gehandelt habe. Doch es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Wie die Pressestelle des Kraftwerks am Donnerstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am 28. Mai. Beim Wiederhochfahren des Blocks zwei nach einer kurzen Produktionspause sei festgestellt worden, dass 8 der 48 Steuerstäbe in einer "leicht niedrigeren Position" waren, als vorgeschrieben, heißt es in einer Mitteilung. Der Vorfall habe die Sicherheit der Anlage an der elsässisch-badischen Grenze nicht beeinträchtigt.
Die Steuerstäbe dienen den Angaben zufolge dazu, die Leistung des Reaktors zu regulieren - vor allem beim Ab- und Anschalten. Die französische Behörde für Atomaufsicht ASN stufte die Anomalie als "Nichteinhalten der Betriebsvorschriften" und damit auf der Internationalen Skörfallskala INES mit Niveau eins ein. Die INES-Skala hat acht Stufen - von null bis sieben. Zuletzt war am 9. Mai eine Störung publik geworden.
Das am Rheinkanal gelegene AKW Fessenheim ist seit mehr als 34 Jahren in Betrieb. Seine beiden Druckwasserreaktoren sind die ältesten noch in Betrieb befindlichen in Frankreich. Der neu gewählte französische Präsident François Hollande hatte im Wahlkampf die Schließung des AKW Fessenheim bis zum Jahr 2017 angekündigt.
Atomkraftgegner auf beiden Seiten des Rheins machen unterdessen zunehmend Druck, um eine rasche Stilllegung des als besonders störanfällig geltenden Atomkraftwerkes zu erreichen. Sie verweisen vor allem auf das Erdbebenrisiko im Rheingraben und die Gefahr einer Überschwemmung bei einem Bruch des Deichs, der das AKW vom Rheinkanal trennt.
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3 Kommentare
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Michael Kühner , 07. Juni 2012 - 23:09 Uhr
"Wie die Pressestelle des Kraftwerks am Donnerstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am 28. Mai."
Noch irgend welche Fragen?
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Petra Klar, 08. Juni 2012 - 00:22 Uhr
FessenheimStop2012
openpetition.de/petition/online/fessenheimstop2012
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Gustav Rosa, 08. Juni 2012 - 06:13 Uhr
So viel zum Thema: Offener Informationsfluss! Im Ernstfall sind wir alle schon längst verstrahlt und die ganze Region ist schon längst verseucht, bevor die Öffentlichkeit etwas davon erfährt. Und in wie weit das dann die volle Wahrheit ist, darf mit Sicherheit bezweifelt werden (s. Tschernobyl und Fukushima).
Am Mittwoch noch priesen Gewerkschaft und Belegschaft in der Salle des fêtes in Fessenheim die Sicherheit und Transparenz des AKWs. Da lag das "Ereignis" schon über eine Woche zurück und alle waren noch ahnungslos! Hier muss angesetzt werden: Mit Feingefühl und Überzeugungskraft müssen unsere französischen Nachbarn den Ausstieg selber wollen. Also Dialog (ich hoffe, das lesen jetzt auch unsere Politiker!) und parallel dazu Widerstand.
Wir sehen uns am Samstag um 14 Uhr bei der Maison des Energies in Fessenheim!
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Peter Schneiderhahn, 08. Juni 2012 - 09:22 Uhr
wie schon einmal gepostet... wenn etwas in Fessenheim passieren sollte werden die Verantwortlichen ungefähr so damit umgehen:
www.youtube.com/watch