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09-04-18
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Atomkraft
Fessenheim-Gegner in Breisach kündigen Fastenstreik an
| Im Atomkraftwerk in Fessenheim ist der Reaktorblock 2 wieder hochgefahren worden. Foto: Siegfried Gollrad
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In Fessenheim wurde am Montag der Reaktorblock 2 wieder hochgefahren. Nun fordern die Mitglieder der Breisacher Montagsmahnwache, alle Hilfsprojekte für das Elsass so lange auf Eis zu legen, bis das störanfällige Atomkraftwerk endgültig stillgelegt ist. Nachdem die Verantwortlichen des Kernkraftwerkes Fessenheim am Montag damit begonnen haben, den Reaktorblock 2 wieder hochzufahren, fordern die Mitglieder der Breisacher Montagsmahnwache, alle Hilfsprojekte für das Elsass so lange auf Eis zu legen, bis das störanfällige AKW endgültig stillgelegt ist. Außerdem hat Gustav Rosa, der Organisator der Montagsmahnwache, für die Zeit vom 23. bis zum 30. April auf dem Neutorplatz in Breisach einen Fastenstreik angekündigt. Nach Angaben von Rosa ist der Reaktorblock 2 im AKW Fessenheim am Montag, 9. April, um 12 Uhr wieder gestartet worden. Angekündigt sei eine Leistungssteigerung in den ersten 48 Stunden auf bis zu 248 Megawatt. "Wir von der Montagsmahnwache Breisach, Deutsche und Franzosen, verurteilen dieses unsinnige, unvernünftige – ja man kann schon sagen irrationale – Vorgehen des Betreibers, Reaktorblock 2 trotz unveränderter Sicherheitsbedenken und trotz aller Proteste wieder hochzufahren", heißt es in einem Schreiben der Montagsmahnwache. Bei allem Respekt für die Souveränität und Eigenständigkeit der französischen Nachbarn müsse es von deutscher Seite aus erlaubt sein, laute und deutliche Worte auszusprechen: "So geht man mit Freunden nicht um!" Die aktuellen Vorgänge im AKW empfinden die Gegner als einen Schlag unterhalb der Gürtellinie Die Mitglieder der Montagsmahnwache hätten schon vor Jahren umgeschwenkt und versucht, neue Wege aufzuzeigen – weg vom Protest hin zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung nach der atomaren Ära im Elsass. Jetzt hätten Lokalpolitiker auf beiden Seiten des Rheins diese Initiative aufgenommen und planten gemeinsam neue Projekte. "Zurzeit gibt es mehr und mehr offene Arme und über den Rhein hinweg ausgestreckte Hände", hat Rosa beobachtet. Die aktuellen Vorgänge im AKW Fessenheim empfinde man gerade auch deshalb "als einen Schlag ins Gesicht, mehr noch, einen Schlag unterhalb der Gürtellinie". Die AKW-Gegner sind nicht gewillt, das hinzunehmen. Sie fordern deshalb, ab sofort alle geplanten gemeinsamen Projekte auszusetzen, bis das AKW Fessenheim endgültig stillgelegt ist. Rosa zählt dazu das Kulturzentrum auf der Rheininsel bei Breisach, die neue Brücke über den Rhein, die Eisenbahnverbindung Freiburg-Colmar und den binationalen Gewerbepark im Elsass. "Wir wünschen uns ähnlich klare Worte auch aus Breisach, Freiburg, Stuttgart und Berlin", fügt Rosa hinzu. Gustav Rosa und Pierre Rosenzweig wollen in einen Fastenstreik treten Um ihre Forderungen zu untermauern, startet die Mahnwache Breisach eine Sonderaktion unter dem Motto "Mit Wasser und Brot gegen Strahlentod". Von Montag, 23. April, 19 Uhr, im Anschluss an die 366. Montagsmahnwache, bis zum Montag, 30. April, 18 Uhr, dem Beginn der 367. Montagsmahnwache, wird auf dem Neutorplatz in Breisach nicht nur rund um die Uhr über die aktuelle Situation um das AKW Fessenheim informiert. Vielmehr wollen Gustav Rosa und Pierre Rosenzweig in einen Fastenstreik treten und außer Wasser und Brot keine andere Nahrung zu sich nehmen. "Die Aktion wird ärztlich überwacht und im Gefahrenfall unverzüglich abgebrochen", fügt Rosa jedoch hinzu. An dem Info-Stand werden zudem Unterschriftenlisten ausgelegt. Dort können Besucher schriftlich ihre Meinung äußern.
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