Breisach. Kürzlich feierten Atomkraftgegner ihre 150. Mahnwache mit Sekt und Häppchen. Seit dem 18. April 2011 findet jeden Montag auf dem Neutorplatz in Breisach die Mahnwache gegen Atomkraft auf dem Neutorplatz statt.
Gustav Rosa begrüßte rund 40 Aktivisten und die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland mit einem Rückblick. Er zeigte sich stolz darauf, dass die Mahnwache internationale Beachtung findet und auch in Tokio und Taipeh im Fernsehen gezeigt wurde. Noch wichtiger sind ihm jedoch die erreichten Erfolge: Inzwischen ist die Mahnwache Breisach nach Tübingen zum Deutschfranzösische Institut eingeladen worden und pflegt enge freundschaftliche Beziehungen zur französischen Antiatom-Bewegung. Erste Kontakte zum Regierungspräsidium in Freiburg und zur Landesregierung in Stuttgart werden vertieft.
Gabi Rolland, die die Belange der Atomkraftgegner als Mitglied des Landtags in Stuttgart vertritt, lobte Gustav Rosa als „Motor“ der Mahnwache. Ihr sei es Herzenssache, dass Fessenheim abgeschaltet wird. Als ehemalige Gemeinderätin in Freiburg habe sie die dortige integrierte Stadtentwicklung auch Besuchern gezeigt. Zunächst wolle sie die Energiewende durch das Projekt Klimapartner am Oberrhein vorantreiben, das auch in die Schweiz und ins Elsass ausstrahle.
Der Umweltausschuss Baden-Württemberg möchte sich im Herbst selbst in Fessenheim informieren, dies sei jedoch schwierig, denn dies laufe über das Generalkonsulat in Straßburg. Sie könne zwar die Ängste von Bürgern um ihre Arbeitsplätze verstehen, doch sei der stillgelegte Atomreaktor von Obrigheim ein gutes Beispiel. Sie forderte die Europaminister auf, mit Universitäten und Forschungsinstituten eine trinationale Forschung- und Entwicklungsanlage aus dem abgeschalteten Atomkraftwerk zu machen.
Gustav Rosa äußerte in seinem Schlusswort die Hoffnung, dass Fessenheim noch vor 2016 abgeschaltet werde. Er wolle „dranbleiben“ und weiter für das Abschalten des AKW Fessenheim kämpfen. (bl)