Originalbericht: http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/franzoesische-atombehoerde-bewertet-fessenheim-positiv-x1x--83414614.html
Fessenheim, das älteste französische Atomkraftwerk, ist relativ sicher. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die französische Atombehörde in Paris.
Die Sicherheit des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim an der baden-württembergischen Grenze bewertet die zuständige Aufsichtsbehörde in Frankreich als weitgehend positiv.
Bei so alten Meilern sei es aber äußerst schwierig, die Technik auf den neuesten Stand zu bringen, teilte die Atomsicherheitsbehörde ASN am Mittwoch in Paris bei der Vorlage ihres Jahresberichts 2013 mit.
Fessenheim ist seit Jahren umstritten – vor allem in Deutschland. Ende März hatten Greenpeace-Aktivisten das AKW besetzt und seine Schließung gefordert.
So drang Greenpeace ins Atomareal von Fessenheim ein (2:54)
Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande will das Atomkraftwerk bis Ende 2016 stilllegen.
"Wir wollen, dass Fessenheim möglichst rasch abgeschaltet wird", erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) nach einem Besuch des französischen Regierungsbeauftragten Jean-Michel Malerba in Stuttgart. Den Besuch werte er als positives Signal.
Untersteller betonte, dass eine Stilllegung spürbare Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft einer Region habe. "Wir wollen dem französischen Regierungsbeauftragten zeigen, dass all diese Fragen lösbar und nach unserer Überzeugung kein Grund sind, das Abschalten von Fessenheim hinauszuzögern."
Die Sicherheit in französischen Atomkraftwerken allgemein ist nach Ansicht der Behörde "ziemlich zufriedenstellend". Im vergangenen Jahr habe es 4 Störfälle der Stufe zwei und 126 Störungen der Stufe eins gegeben. Auf der internationalen Skala gibt es acht Stufen für Zwischenfälle. Die ASN kritisierte in Europa fehlende gemeinsame Vorkehrungen für Katastrophen wie in Fukushima. Die Zusammenarbeit mit Deutschland sei in diesem Bereich aber besonders eng.
Mehr zum Thema:
Rückblick I: Greenpeace-Aktivisten besetzen AKW in Fessenheim
Rückblick II: Störfall im Atomkraftwerk Fessenheim
Online Kommentare:
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Thorsten Funk: 16. April 2014 - 19:01 Uhr
"...ziemlich zufriedenstellend, ...relativ sicher, ...weitgehend positiv, ...
Bei so alten Meilern sei es aber äußerst schwierig, die Technik auf den neuesten Stand zu bringen..."
Aber Hallo! Es geht hierbei nicht um irgendein Auto beim TÜV (gäbe der sich mit "relativ sicher" zufrieden?!),
sondern um eine überalterte Anlage und dabei potenzielle Bedrohung für unsere Region! Das klingt definitiv nicht vertrauenserweckend.
Dabei könnte man noch den Eindruck bekommen, die Behörde will sich vorsichtshalber in alle Richtungen Hintertürchen offen halten,
falls dann doch etwas schief gehen sollte und anschließend Verantwortliche gesucht würden!
Fessenheim abschalten, jetzt und nicht irgendwann!
Michael Riedle: 16. April 2014 - 19:03 Uhr
Viel vernichtender kann das Urteil einer "unabhängigen" französischen Aufsichtsbehörde wohl nicht ausfallen...."bewertet die zuständige Aufsichtsbehörde in Frankreich als weitgehend positiv"...."Die Sicherheit in französischen Atomkraftwerken allgemein ist nach Ansicht der Behörde "ziemlich zufriedenstellend"." damit sind wohl alle Fragen beantwortet.
Jörg Kaspar: 16. April 2014 - 19:26 Uhr
Warum muss immer erst etwas passieren, bis jemand reagiert?
Vielleicht sollten die deutschen Politiker mal etwas mehr Dampf hinsichtlich der Stilllegung von Fessenheim machen? Ich habe den Eindruck, dass hier die französischen Verantwortlichen sanfter als mit Samthandschuhen möglich angepackt werden. Von der Politik muss eindeutig mehr kommen.
Georg Ruch: 16. April 2014 - 19:30 Uhr
Todsicher.
Berthold Metzler: 16. April 2014 - 19:37 Uhr
Untersteller hat neulich auch gerätselt, woher in wenigen Jahren, wenn alle AKW abgeschaltet sind, unser Strom herkommen soll. Denn auch wenn zehnmal so viele Windräder gebaut werden weht der Wind nicht stärker.
Franz Holst: 16. April 2014 - 19:39 Uhr
Gute Nachricht - damit ist unsere Stromversorgung- zumindest teilweise - erst mal gesichert.
Alois Jung: 16. April 2014 - 19:45 Uhr
Ich konnte die Franzosen schon immer relativ gut leiden!
:-)
Markus Moser: 16. April 2014 - 19:56 Uhr
…na, dann ist ja alles gut…
Patrick Rinklin: 16. April 2014 - 20:22 Uhr
Vielleicht sollte man das AKW Fessenheim abbauen und mitten in Paris wieder aufbauen. Fände es sehr interessant zu wissen, ob es immernoch mit "relativ sicher" bewertet werden würde...
Alois Jung: 16. April 2014 - 20:26 Uhr
@ P. Rinklin: das halte ich für relativ unwahrscheinlich.
:-)
Patrick Rinklin: 16. April 2014 - 20:38 Uhr
@A.Jung
War auch mehr symbolisch (zwecks der Sicherheit) gemeint, als eine realistische Umsetzung ;-)
Wort des Tages : relativ!! :-)
Christian Wetzel: 16. April 2014 - 20:43 Uhr
Gibt's den Bericht irgendwo im Original ?
manfred gawer: 16. April 2014 - 20:48 Uhr
@Rinklin:eine sehr interessante idee,herr rinklin.
Michael Berner: 16. April 2014 - 21:16 Uhr
Ein Arbeitnehmer mit einer solchen ziemlich zufriedenstellenden Bewertung vom letzten Job könnte weitere Bewerbungen weitgehend sein lassen. Ich glaube, dass diese Wortwahl ein Arbeitgeber relativ sicher gar nicht in einem so äußerst schwierigen Zeugnis verwenden dürfte, da zu negativ.
Josef Häßler: 16. April 2014 - 21:56 Uhr
......."RELATIV" sicher!!!!!!!!! Ich glaub's ja gar nicht. Im Arbeitszeugnis würde stehen:"Er hatte sich stets bemüht..." Prüft die Französische Atombehörde normalerweise Lego Spielzeug?
Rainer Brombach: 16. April 2014 - 22:28 Uhr
@Georg Ruch
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manfred gawer: 16. April 2014 - 22:49 Uhr
ob man auch "relativ"verstrahlt sein kann?bei manchen könnt´man´s meinen.
Peter Scholl: 16. April 2014 - 22:54 Uhr
Herr Gawer, relativ verstrahlt ist wie ein bißchen schwanger !