BREISACH/FESSENHEIM (hup). Gegner des Atomkraftwerks Fessenheim haben im dortigen Rathaus am Freitag Unterschriften überreicht. Sie protestieren gegen eine vom Betreiber beantragte neue Betriebsgenehmigung.
An der Aktion beteiligten sich laut Gustav Rosa, einem Aktivisten aus Breisach, mehrere Initiativen aus Südbaden und dem Elsass. Man sei vom Fessenheimer Bürgermeister Claude Brender, einem Atomkraftbefürworter, mit Handschlag begrüßt worden, sagte Rosa auf Anfrage. Die Gesprächsatmosphäre sei "locker und höflich" gewesen, lobte er. In der Sache hingegen habe man erwartungsgemäß kein Einvernehmen erzielt.
Dabei geht es um einen neuen Antrag des Akw-Betreibers Électricité de France (EdF) zur Entnahme von Wasser aus dem Rheinseitenkanal und Einleitung von Abwasser in diesen sowie von gasförmigen Stoffen an die Luft. Gegen diesen Antrag, der die vorhandene Betriebsgenehmigung des ältesten französischen Reaktors aktualisieren soll, gibt es seit Wochen Protest, unter anderem vom trinationalen Atomschutzbund Tras und dem BUND. Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae und ihre Landtagskollegin Bärbl Mielich äußerten sich in Schreiben an die Genehmigungsbehörden kritisch: Neben der Rheinerwärmung seien es strahlende Einleitungen, die Sorge bereiteten. Das Akw leite jährlich große Mengen radioaktiver Stoffe, in der Hauptsache Tritium, in den Rhein. Der Antrag lautet auf 280 Becquerel Tritium pro Liter; auf das Jahr gerechnet seien das Billionen Becquerel. Auch kritisierten die Abgeordneten die kurze Offenlegungsfrist des Antrags von nur drei Wochen. Sie endet an diesem Sonntag.