Breisach. Etwa 100 Personen waren am Montag, 16. Januar, bei klirrender Kälte auf dem Neutorplatz zusammengekommen, um die bereits 300. Mahnwache gegen das Atomkraftwerk Fessenheim abzuhalten. Mit dabei waren Atomkraftgegner aus dem Elsass, eine Abordnung der Montagsmahner aus Müllheim und als Vertreter der Stadt Breisach Lothar Menges. Trotz allem war die Stimmung nicht eisig.
Aufbruchsstimmung und Enthusiasmus, viele Plakate, Poster und Fahnen prägten das Bild. Glühwein und ein Feuerbecken halfen beim Aufwärmen.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind von Anfang an mit dabei und sind auch fest entschlossen, trotz unsicherer Zukunft des Kernkraftwerks bis zur endgültigen Schließung zu kämpfen. Das Treffen findet jeden Montag von 18 Uhr bis 19 Uhr auf dem Breisacher Neutorplatz statt. Auslöser war die atomare Katastrophe von Fukushima. Im Frühjahr 2011 wurden daraufhin überall spontane Mahnwachen gegen Atomkraft organisiert, auch in Anlehnung an die Leipziger Mahnwachen in der Nikolaikirche.
Nach der Landtagswahl riefen die Atomkraftgegner im Dreyeckland spontan zu Montagsmahnwachen auf, so auch in Breisach. Damals unter der Federführung von Umweltliste (ULB) und SPD. Heute sind die Montagsmahnwachen parteiunabhängig.
Hauptinitiator war von Anfang an Gustav Rosa aus Niederrimsingen, der unterstützt wurde von weiteren Engagierten aus Breisach und Umgebung, vor allem in Richtung Fessenheim.
Eine der größten Veranstaltungen in den letzten Jahren war vergangenes Jahr die Gedenkveranstaltung am 24. April, bei der an die Katastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren erinnert wurde. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz demonstrierten dabei gemeinsam auf sieben Brücken am Oberrhein. Gabriele Rochet