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04-09-14
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Besetzung des Akw Fessenheim

Greenpeace-Aktivisten zu Bewährungsstrafen verurteilt


Greenpeace-Aktivisten demonstrieren am Prozesstag in Colmar für die Schließung des AKW Fessenheim.

Hausfriedensbruch ja, Sachbeschädigung nein: Ein französisches Gericht in Colmar verurteilt die Besetzer des Atomkraftwerks Fessenheim zu einer Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung - darunter 21 Deutsche. Die anwesenden Angeklagten verteidigen ihre Aktion.

55 Greenpeace-Aktivisten werden wegen der Besetzung des Akw Fessenheim zu einer Strafe von zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Die wenigen anwesenden Angeklagten verteidigen ihre Aktion vom vergangen März als "legitim".
Gericht spricht Angeklagte schuldig wegen Hausfriedensbruchs


Wegen der spektakulären Besetzung des Atomkraftwerkes Fessenheim an der deutschen Grenze sind 55 Greenpeace-Aktivisten, darunter 21 Deutsche, in Frankreich zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Ein Gericht im ostfranzösischen Colmar sprach die Angeklagten am Donnerstag des Hausfriedensbruchs schuldig, sprach sie aber vom Vorwurf der Sachbeschädigung frei. Die Staatsanwaltschaft hatte zwischen drei und vier Monaten Haft auf Bewährung gefordert.

"Pflicht", die Bevölkerung auf Gefahren der Atomanlage hinzuweisen

Die wenigen anwesenden Angeklagten hatten sich vor Gericht mit dem Hinweis verteidigt, dass ihre Aktion "legitim" gewesen sei. Es sei "eine Pflicht", die Bevölkerung auf die Gefahren durch die Atomanlage hinzuweisen, sagte der 41-jährige Eddy Varin. Von den 55 Angeklagten waren nur Varin, ein weiterer Franzose sowie der 73-jährige Deutsche Peter W. bei der Verhandlung anwesend. Vor Prozessbeginn hatten sie Unterstützung durch eine Gruppe von Atomkraft-Gegnern erhalten, die vor dem Gericht demonstrierte.

Die Greenpeace-Aktivisten waren im März auf das Gelände des Akw Fessenheim vorgedrungen. Sie fuhren mit einem Lkw bis an die Absperrung und überwanden den Sicherheitszaun dann mit Hilfe von Leitern. Eine Gruppe kletterte anschließend auf die Betonkuppel eines der beiden Reaktoren und brachte dort ein Transparent mit der Aufschrift "Stop Risking Europe" an.
Hollande will Atomstrom-Erzeugung zurückfahren

Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs, Atomkraftgegner fordern die sofortige Stilllegung der seit 1977 laufenden Anlage. Die spektakuläre Besetzung hatte auch Zweifel an den französischen Sicherheitsvorkehrungen für sensible Atomanlagen verstärkt.

Frankreich hat insgesamt 19 Kernkraftstandorte mit zusammen 58 Atomreaktoren. Fessenheim soll bis Ende 2016 vom Netz gehen. Staatspräsident François Hollande will bis zum Jahr 2025 den Anteil der Atomenergie Frankreichs von 75 auf 50 Prozent verringern.

< Hier der Originalbericht >


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