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05-03-14
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Die Breisacher AKW-Gegner sind besonders standhaft

Schon 150-mal demonstrierten Bürger auf dem Neutorplatz für die Abschaltung des Atommeilers im elsässischen Fessenheim.


Inge und Erich Weiß haben trotz ihres hohen Alters bislang an fast jeder Mahnwache gegen das Atomkraftwerk Fessenheim teilgenommen. Zur 150. Mahnwache auf dem Breisacher Neutorplatz wurden sie von der SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland (links) und Gustav Rosa (Dritter von links) begrüßt. Foto: hans-jochen voigt

BREISACH (jov). "Abschalten! Jetzt" und "Fermon Fessenheim" hallt es jeden Montag zwischen 18 und 19 Uhr auf dem Neutorplatz in Breisach. Am Rosenmontag trafen sich die Gegner des Kernkraftwerks Fessenheim zum 150. Mal, um ihren Unmut kundzutun. Hauptinitiator Gustav Rosa konnte zum "Jubiläum" rund 50 Mitstreiter begrüßen, unter ihnen auch die SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland, die ihre Unterstützung zum Ausdruck brachte.

Rosa erinnerte an den 18. April 2011, als sich die Teilnehmer der Mahnwache zum ersten Mal auf dem Neutorplatz versammelten. Damals schloss man sich den Mahnwachen in Freiburg, Emmendingen, Müllheim, Weisweil, Endingen und Gundelfingen an. Heute seien Breisach und Müllheim die einzigen Orte, in denen ununterbrochen jeden Montagabend gegen Atomkraft gemahnt werde, berichtete Rosa voller Stolz.

"Wir haben zusammen geschwitzt und zusammen gefroren, aber wir haben nie aufgegeben", lobte er die Teilnehmer. Der Besucherrekord habe bei 80 Personen gelegen, das Minimum lag bei 11 Demonstranten. Die Mahnwachen seien inzwischen weltweit bekannt, Bilder liefen davon sogar in Tokio und Taipeh auf den Bildschirmen. Freundschaftliche Beziehungen werden zu französischen Anti-Atomkraftbewegungen gepflegt. Regelmäßig seien auch Gäste aus dem Elsass und der Ardèche bei den Mahnwachen anwesend. Gabi Rolland nannte Gustav Rosa "einen Motor der Mahnwache". Er laufe zuverlässig. Am Oberrhein werde mit viel Geld die Energiewende durch die Landesregierung vorangetrieben. Im Herbst dieses Jahres sei eine Tagung des Umweltausschusses in der Region geplant, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, das Atomkraftwerk Fessenheim abzuschalten.

Um den Ängsten der französischen Nachbarn vor drohender Arbeitslosigkeit zu begegnen, sollen die dortigen Verantwortlichen zu einer Tagung bei der EnBW nach Obrigheim eingeladen werden. Denn es zeige sich inzwischen, dass die Arbeitsplätze bei einer Abschaltung der Kernkraftwerke nicht verloren gingen, sondern dass sogar weitere Beschäftigung hinzukomme, erläuterte die Abgeordnete. Inzwischen gäbe es bereits Ideen, in der Nähe von Fessenheim große Forschungseinrichtungen einzurichten. Sie sei mit dem Herzen dabei, betonte Rolland

Rosa erinnerte, dass am kommenden Sonntag, 9. März, entlang der Brücken zwischen Baden und dem Elsass Menschenketten als Protest gegen das Atomkraftwerk gebildet werden, hierzu lade er die Bevölkerung herzlich ein mitzumachen.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.fessenheimstop.org und spd-breisach.de


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