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Der Freiburger Bundestagsabgeordnete Matern von Marschall (CDU) begrüßt die Ankündigung des französischen Präsidenten Macron, das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim bis Sommer 2020 stillzulegen. "Wir könnten in der Region um Fessenheim eine Sonderwirtschaftszone mit bilden, dort Zukunftstechnologien fördern und so langfristig Jobs auf beiden Seiten schaffen", so Matern von Marschall. Er sieht die französische Regierung in der Verantwortung, die Ankündigung so wie angekündigt umzusetzen.
Online Kommentare:
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Gustav Rosa: 2. Jan 2019 - 23:40 Uhr
Liebe Frau Simone Lutz (BZ), lieber Herr Matern von Marschall (CDU),
so schön Ihr Optimismus auch klingen mag: Die Realität sieht anders aus. "Sommer 2020" ist eine JAHRESZEIT und kein Abschaltdatum! Die EDF WILL nicht abschalten - sonst hätte sie den Antrag auf Stilllegung schon längst gestellt. Also gibt es (noch) KEINEN Abschaltplan!
- Seit dem 1.01.2019 läuft das AKW Fessenheim illegal. Die Verordnung [EDF-FSH-27][ECS-18], verabschiedet am 26.06.2012 (Décision n° 2012-DC-0284), schreibt im Rahmen der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die infolge des atomaren Unfalls in Fukushima erlassen wurden, den Einbau einer zusätzlichen Stromversorgung (Notstromgeneratoren) vor. Die ASN stellt nun fest, dass diese Auflage für das AKW Fessenheim nicht erfüllt wurde, obwohl über sechs Jahre Zeit dafür gewesen ist (Endtermin war der 31.12.2018).
- Im Frühjahr 2019 geht der "Brennstoff" aus. Nachlieferungen sind aus dem deutschen Lingen vorgesehen. Der Antrag auf Lieferstopp wurde im Bundesrat von CDU-regierten Ländern "vertagt".
- Die Verzögerungstaktik der EDF verhindert oder verschiebt den wirtschaftlichen Neuanfang im Elsass, und damit viele neue, langfristige Arbeitsplätze.
Das wären drei Schlagzeilen, die Politik und Bevölkerung wachrütteln könnten. Es liegt an jedem von uns, den Druck auf die Atomlobby in Frankreich und in Deutschland zu erhöhen.
Oder wir legen uns bequem und zufrieden zurück und lassen uns von Berichten wie diesen einlullen...