Originalbericht: http://badische-zeitung.de/wirtschaft-3/versorgung-sei-nicht-gefaehrdet--84255738.html

STRASSBURG (bnü). Mit Investitionen in Höhe von 60 Millionen Euro bereitet sich der französische Stromnetzbetreiber RTE auf die Stilllegung des Akw Fessenheim vor. Patrick Bortoli, der bei RTE den Bereich Ostfrankreich verantwortet, sagte bei einer Pressekonferenz, der Produktionsausfall durch die geplante Abschaltung der Reaktoren stelle die Versorgung der Region nicht in Frage. Je nach Bedarf werde Strom heute schon über Regions- und Ländergrenzen hinweg ex- und importiert. RTE werde sich mit den europäischen Nachbarn abstimmen.

Die beiden Reaktoren in Fessenheim sichern mit einer Leistung von je 900 Megawatt mehr als 50 Prozent des Strombedarfs der Region. Auf ganz Frankreich bezogen deckt die Kernenergie 73 Prozent des Bedarfs ab. Im Elsass liefern Wasserkraftwerke weitere 45 Prozent. Aus Photovoltaik fließen nur geringe Anteile in den regionalen Energiemix ein. Damit das Stromnetz im Elsass nach 2016 – sollte der Plan der Regierung zur Stilllegung von Fessenheim aufgehen – dann höhere, von außen zugelieferte Stromkapazitäten verteilen kann, rüstet RTE Hochspannungsmasten und Transformatoren so um, dass für einen gleichbleibend hohen Stromdurchfluss gesorgt ist.

Gegner der Abschaltung hatten seit dem Regierungswechsel vor zwei Jahren immer wieder behauptet, die Stromversorgung stehe nach einer Abschaltung des Atommeilers in Frage, die Industrie werde in Mitleidenschaft gezogen und es müsse eine zusätzliche Hochspannungsleitung durch die Region verlegt werden. Davon distanzierte sich Bortoli.