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19-02-09
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim
Schnell mit dem Auto weg

Was macht man bei einem Unfall im AKW Fessenheim?


Das statistische Risiko f�r einen schweren Unfall liegt f�r die beiden Druckwasserreaktoren des AKW Fessenheim bei einmal in 65 000 Jahren. Allerdings wei� niemand, wann dieser Tag kommt und ob die Sch�tzung stimmt... Bild: Gaudian

Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Broschüre "Notfallschutz - Ein Ratgeber für die Bevölkerung" mit Informationen über Schutzmaßnahmen im Falle eines Unfalls im Atomkraftwerk (AKW) Fessenheim überarbeitet und neu aufgelegt. Die Broschöre wird nicht an die Haushalte verteilt, ist aber auf Anfrage und im Internet erhältlich. Also: Was ist zu tun im Falle eines Falles?
Das AKW Fessenheim ist vor über 30 Jahren in Betrieb gegangen. Eine Laufzeitverlängerung wird gerade diskutiert. In der Kritik steht das älteste französische AKW vor allem aufgrund der immer wieder auftretenden Störfälle und seiner Lage im erdbebengefährdeten Rheingraben.
In einem Bericht der französischen Atom-Aufsichtsbehörde aus dem Jahr 2000 heißt es, dass im Falle eines schweren Erdbebens einige wichtige Schutzfunktionen ausfallen könnten. Gelangt bei einem Unfall Radioaktivität in die Umgebung, können auch die nur 25 Kilometer entfernten Freiburger betroffen sein. Dann gilt es, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Erklingt die Sirene (einminütiger Heulton), soll man keinesfalls die Notrufnummern wählen,
sondern das Radio (SWR-Verkehrsfunk) einschalten. Eventuell dekontaminierte Kleidung sollte ausgezogen werden, bevor man sich in einen Keller oder einen fensterlosen Innenraum begibt.
Gleichzeitig wird allerdings das Aufsuchen der Ausgabestellen für Jod-Tabletten empfohlen, die man einnehmen soll, damit sich der Körper nicht den radioaktiven Stoff aus der Luft holt. Menschen in der Freiburger Altstadt etwa sollen das Goethe-Gymnasium ansteuern. Dessen Direktorin Ursula Paravicini erinnert sich, dass vor einigen Jahren über die Lagerung von Jod-Tabletten in ihrer Schule beraten wurde. "Allerdings", so sagt sie, "konnten wichtige Fragen nicht geklärt werden. Wo lagern wir die Tabletten? Wer achtet auf das Mindesthaltbarkeitsdatum? Wer gibt sie aus und erklärt die Dosierung?"
Ist eine Evakuierung der 200 000 Freiburger notwendig, soll diese "bevorzugt mit Privat-Pkws" erfolgen. Und weiter heißt es im Ratgeber: "Steht genügend Zeit zur Verfügung, sollten Sie mit Ihren Familienangehörigen gemeinsam das Gebiet verlassen. Nehmen Sie Ihre Haustiere mit." Der Verkehrsablauf werde dabei von der Polizei geregelt. Fußball-Fans wie Rainer Schmidt können
da nur schmunzeln: "Wenn der SC spielt, sind maximal 20 000 Leute unterwegs. Und dann gibt's schon ein Verkehrschaos, obwohl die meisten mit der Bahn kommen."
Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS), in dem auch die Stadt Freiburg Mitglied ist, plädiert für die Stilllegung des AKW. Allerdings ist die Fessenheim-Betreiberin Électricité de France (EdF) mit 45 Prozent an der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) beteiligt, die wiederum der Hauptstromlieferant der Badenova ist.
"Wer billigen Strom will, muss auch mit den Risiken leben", meint Rainer Schmidt dazu.
Die Broschüre ist im Internet unter www.rp.badenwuerttemerg.de zu finden.
Tanja Gaudian


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