Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will das umstrittene Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim weiter am Netz lassen. Das erklärte er bei seinem heutigen Besuch im AKW. Wegen weiträumiger Absperrungen konnten sich Atomkraftgegner dem Meiler nicht nähern.

Er werde das Kraftwerk nicht abschalten, sagte der Präsident bei seinem Besuch im ältesten Atomkraftwerk des Landes dicht an der deutschen Grenze. Dies meldete der regionale Rundfunksender Radio France Alsace. Bei seinem Besuch im Elsass wurde der Präsident begleitet von der französischen Umweltministerin und dem Präsidenten des elsässischen Generalrates.

Eine Gruppe von etwa 60 Atomkraftgegnern aus Deutschland unter anderem vom "Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. Jetzt!" protestierte gegen das weitere Betreiben der Anlage, konnte aber nicht bis zum AKW vordringen.

Das älteste Atomkraftwerk Frankreichs in Fessenheim liegt etwa vier Kilometer von der deutschen Grenze entfernt im Rheingraben, wo hin und wieder die Erde bebt. Die Anlage mit zwei 900-Megawatt-Reaktoren ist seit 1977 in Betrieb. Atomkraftgegner forderten wiederholt die Stilllegung. Die Betonplatte unter dem Reaktorbehälter von Block 1 ist mit nur eineinhalb Metern die dünnste aller französischen Reaktoren. Bei einer Kernschmelze könnte die Platte bersten und der Rhein radioaktiv verseucht werden, fürchten Kritiker.