LÖRRACH (BZ). Der SPD-Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Lörrach und Justizminister Rainer Stickelberger unterstützt Umweltminister Franz Untersteller in der Forderung nach einer verlässlichen Atompolitik Frankreichs. In Reaktion auf Berichte über eine mögliche Änderung der französischen Haltung zum Atomkraftwerk (Akw) Fessenheim fordert auch Stickelberger in einer Mitteilung, dieses – wie von Frankreich zugesagt – bis spätestens 2016 vom Netz zu nehmen.
Derzeit sehe so aus, als habe Frankreichs Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal die Abschaltung von Fessenheim 2016 indirekt n Frage gestellt. Dies würde nicht nur der Ankündigung von Staatspräsident Hollande widersprechen, sondern auch den Zusagen von Royals Sonderbeauftragten für internationale Beziehungen, Jean-Louis Bianco, betont der Justizminister. Letzterer habe erst vor drei Wochen bekräftigt, dass beide Reaktoren in Fessenheim bis Ende 2016 abgeschaltet werden. Das fordern Stickelberger und die Kreis-SPD seit Jahren vehement. "Wir sind daher schon lange Mitglied im Tras, im trinationalen Atomschutzbündnis", so Stickelberger.
Fessenheim, der älteste Druckwasserreaktor Frankreichs, ist seit 1977 in Betrieb. Die kaum noch überschaubare Anzahl von Störfällen beunruhige die Bevölkerung in der Grenzregion zunehmend. Die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage Stickelbergers 2009 hatte zudem deutlich gemacht, dass ein schwerer Unfall im Akw Fessenheim zum Alptraum für die ganze Region würde. "Dieser Pannenreaktor muss so schnell wie möglich abgeschaltet werden. Wir müssen uns auf die Zusage verlassen können", betont Stickelberger. Denn Fessenheim sei einfach ein enormes Sicherheitsrisiko müsse eher früher als später vom Netz gehen.
http://badische-zeitung.de/kreis-loerrach/stickelberger-irritiert-wegen-akw-fessenheim--92082534.html