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25-01-17
Rubrik: Fessenheim, Pressebericht
Freude und Misstrauen bei AKW-Gegnern

Entscheidung zu Fessenheim.


Die Stilllegung des AKW Fessenheim rückt näher. Foto: Ziesmer

BREISACH/FESSENHEIM/PARIS. "Wir freuen uns, dass sich die EDF mit dem französischen Staat auf eine Entschädigungsvereinbarung geeinigt hat. Wir sind aber immer noch misstrauisch. Noch ist nicht ganz sicher, dass das Atomkraftwerk in Fessenheim wirklich abgeschaltet wird." Gustav Rosa, Initiator der seit rund sechs Jahren stattfindenden Breisacher Montagsmahnwachen gegen das AKW Fessenheim, bleibt vorsichtig. Ein endgültiger Beschluss über die Abschaltung der beiden alten Atommeiler sei noch nicht gefallen, sagte er auf Anfrage der BZ.

Es war im Vorfeld mit großer Spannung erwartet worden, wie sich der Verwaltungsrat des französischen Stromkonzerns EDF am Dienstag entscheidet. Wie Rosa aus gut unterrichteten Quellen aus dem Elsass erfahren hat, war die Abstimmung äußerst knapp. Letztlich habe die Stimme des EDF-Chefs, die doppelt zählt, den Ausschlag gegeben. Demnach akzeptiert die EDF, dass der französische Staat den Konzern mit mindestens 446 Millionen Euro entschädigt, falls die Anlage geschlossen wird. Dass damit der Weg frei ist, dass Paris den ältesten Atomreaktoren des Landes die Betriebserlaubnis entzieht, freut auch Rosa: "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung." Klar sei damit auch, dass Fessenheim abgeschaltet wird, unklar ist nach Rosas Einschätzung aber immer noch der Zeitpunkt. Der engagierte AKW-Gegner fürchtet noch immer, dass es sich der im Mai neu zu wählende französische Präsident doch noch einmal anders überlegen könnte und Fessenheim einige Jahre weiterlaufen lässt. "In Deutschland würde man sagen, jetzt ist rechtlich alles in trockenen Tüchern, das AKW wird abgeschaltet. In Frankreich laufen aber die Dinge oft anders als bei uns", erläutert Rosa. Deshalb würden auch in Breisach die Montagsmahnwachen fortgesetzt.

Sollte die EDF jedoch ernst machen und Fessenheim tatsächlich stilllegen, dann glaubt Rosa, dass dies "relativ sang- und klanglos ablaufen wird, weil die Anlage unrentabel ist und noch Auflagen da sind". Ein Reaktorblock bleibe wegen einer Materialprüfung auf jeden Fall bis Juni 2017 abgeschaltet und der andere Meiler werde immer mal wieder hoch- und runtergefahren. "Irgendwann wird es hoffentlich heißen, jetzt ist Schluss", sagt Rosa. Die EDF werde darum aber auf jeden Fall kein großes Aufsehen machen, ist der Breisacher AKW-Gegner überzeugt.


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