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30-01-08
Rubrik: Pressebericht
Unser Ökostrom kommt aus neuen Wasserkraftwerken

Die Chefin der Elektrizitätswerke Schönau, Ursula Sladek, kämpft für eine atom- und kohlestromfreie Energieversorgung

Die aus einer lokalen B�rgerinitiative entstandenen Elektrizit�tswerke Sch�nau (EWS) verkaufen seit mehr als zehn Jahren �kologisch produzierten Strom, regional und bundesweit. Die Entstehungsgeschichte der EWS ist dabei die beste Werbung f�r das b�rgereigene Unternehmen. Der Stromnetz�bernahme in Sch�nau 1997 ging ein jahrelanges Engagement f�r den sparsamen Umgang mit Energie voraus: Der Sch�nauer Stromsparwettbewerb stand unter der Schirmherrschaft des baden-w�rttembergischen Umweltministers und wurde von vielen anderen Initiativen und Kommunen kopiert.

Auch die Frage der umweltfreundlichen Energieproduktion besch�ftigt die Sch�nauer schon lange. Bereits im Jahr 1990 reaktivierten die Sch�nauer B�rger kleine Wasserkraftwerke im Schwarzwald, finanzierten Blockheizkraftwerke und waren politisch aktiv, um die Rahmenbedingungen f�r dezentrale, Klima schonende Energieerzeugungsanlagen zu verbessern.

Der lokale Energieversorger, damals die Kraft�bertragungswerke Rheinfelden (heute Energiedienst), war �ber diese Aktivit�ten nicht erfreut und versuchte, die Sch�nauer auszubremsen und zu behindern. Da beschlossen die B�rger kurzerhand, das Sch�nauer Stromnetz zu kaufen und die Stromversorgung in Sch�nau zu �bernehmen, um in Zukunft die Rahmenbedingungen selbst gestalten zu k�nnen. Die Idee der Elektrizit�tswerke Sch�nau war geboren. Ein unabh�ngiger Energieversorger sollte es sein, der frei von Unternehmensbeteiligungen von Atom- und Kohlestromunternehmen ist. Die Ausrichtung konsequent �kologisch und wirtschaftlich machbar. Im Besitz der B�rger vor Ort und aus der Region. Diese Idee wurde konsequent auch gegen Widerst�nde durchgesetzt und heute sind die EWS der einzige unabh�ngige �kostromversorger der Region.

Bereits kurz nach der Liberalisierung des Strommarktes ergriffen die EWS die Gelegenheit, f�r alle Sch�nauer Stromkunden � Haushalts-, Gewerbe- und Gro�kunden � nur noch �kologisch produzierten Strom aus Wasserkraft und Kraftw�rmekopplung einzukaufen. Damit war Sch�nau als erste deutsche Gemeinde vollst�ndig atom- und kohlestromfrei. Ein gro�z�giges F�rderprogramm der EWS sorgt au�erdem daf�r, dass die Anzahl der Solarstromanlagen und kleiner Blockheizkraftwerke in Sch�nau st�ndig steigt � rund drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Sch�nau werden schon aus der Sonne gewonnen.

Energiesparen spielt nach wie vor bei den EWS eine gro�e Rolle und die Kunden werden dabei auf vielf�ltige Weise unterst�tzt.

Auch die bundesweiten Kunden der EWS werden ausschlie�lich mit �kologisch produziertem Strom versorgt � inzwischen 68 000 Haushalts- und Gewerbekunden. Da machen auch die 300 Sonderkunden � das sind Stromabnehmer mit einem Verbrauch von mehr als 100 000 Kilowattstunden bis in den zweistelligen Millionenbereich im Jahr � keine Ausnahme.

F�r die Qualit�t eines �kostromangebotes ist es von ausschlaggebender Bedeutung, ob und wie viel neue �kostromanlagen und damit mehr sauberer Strom durch den Kauf des �kostromes entstehen. Die EWS haben daher gro�en Wert darauf gelegt, dass eine h�chst m�gliche F�rderung neuer Anlagen stattfindet. Zum ersten kaufen die EWS ihren gesamten Wasserkraftstrom aus neuen Anlagen. Dabei sorgt das Kriterium "Neuanlagen" f�r einen Impuls in den Markt, wiederum in neue Anlagen zu investieren. Au�erdem wird auf diese Weise sichergestellt, dass die Anlagen den strengen heutigen Naturschutzbestimmungen entsprechen. Bei alten Anlagen ist dies nicht immer der Fall.

Zweitens lassen sich die EWS vertraglich zusichern, dass die Produzenten der Wasserkraft in neue Anlagen investieren. Hierzu werden detaillierte schriftliche Best�tigungen vorgelegt und �berpr�ft.

Drittens f�rdern die EWS �ber ihr "Sonnencent Programm" neue Anlagen ihrer Kunden. Das Sonnencent-F�rderprogramm sieht vor, dass bei den Tarifkunden mindestens ein halber, wahlweise ein ganzer oder zwei Sonnencents f�r die F�rderung neuer �kologischer Stromerzeugungsanlagen im Strompreis enthalten sind. Die EWS gehen vertraglich zugesichert eine Investitionsverpflichtung in H�he dieser an den Kilowattstundenverbrauch gekoppelter Sonnencents ein. Auch die Sonderkundenpreise enthalten immer einen kleinen Anteil f�r die F�rderung neuer �kologischer Anlagen. �ber das Sonnencent F�rderprogramm sind bereits etwa 1100 neue �kologische Stromerzeugungsanlagen in Deutschland gef�rdert worden, �berall dort, wo die EWS ihre Stromkunden versorgen.

Doch achten die EWS beim Stromeinkauf nicht nur auf die �kologische Qualit�t, sondern auch auf die Eigner der Produktionsanlagen. Nach den Kriterien der EWS d�rfen diese nicht mit der Atom- und Kohlewirtschaft verflochten sein, denn der Bezug von �kostrom ist immer auch eine politische Aussage des Kunden, der mit seinem Geld nicht l�nger Umwelt und Klima gef�hrdende Atom- und Kohlestrompolitik unterst�tzen will. Ein breites Vortragsprogramm mit mehr als einhundert Veranstaltungen im Jahr begeistert und motiviert Stromkunden sich lokal und regional zu engagieren und Projekte vor Ort umzusetzen � ein Betrag zur Dezentralisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft.

Dazu geh�rt auch das Engagement der EWS f�r atomstromfreie Stadtwerksbeteiligungen. An vielen Stadtwerken und regionalen Energieversorgern sind � oftmals ohne dass dies den B�rgern bewusst ist � gro�e Energieversorgungsunternehmen beteiligt, wie zum Beispiel Eon �ber seine Tochter Th�ga. Selbst wenn dadurch die Unternehmenspolitik des Regionalversorgers nicht beeinflusst werden sollte, so flie�en doch immerhin �ber die Th�ga-Beteiligung Gewinne in nicht unbetr�chtlichem Ausma� zu Eon und unterst�tzen dort die Eon-Gesch�ftspolitik. Gewinne, die man zur Finanzierung kommunaler und �kologischer Aufgaben gut in der Region brauchen k�nnte.

So m�chten die EWS f�r die Idee begeistern, diese Atomstrombeteiligungen herauszukaufen. Daf�r wird viel Geld n�tig sein, aber das � davon ist die EWS �berzeugt � wird nicht das Problem sein. Die Frage wird vielmehr sein, ob sich ein politischer Wille findet, der ein solches Projekt im Interesse der Kommunen, der B�rger und der Umwelt umsetzt. Die EWS w�rde einen Beitrag dazu leisten.

� Ursula Sladek ist Gesch�ftsf�hrerin der Elektrizit�tswerke Sch�nau.


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