FREIBURG (BZ). Die EdF als Betreiber des AKW Fessenheim werde ihre Informationspolitik deutlich transparenter gestalten. Das sei das Ergebnis eines Austauschgesprächs der grünen Landtagsabgeordneten Untersteller und Mielich, das in Stuttgarter Landtag stattfand, teilen die Grünen mit.
Die Abgeordneten hätten dabei deutlich gemacht, dass die Sorgen bei der Bevölkerung auf deutscher Seite groß seien. Das Vertrauen in die Sicherheit des AKW sei gering. "Direktor Bainier, Leiter des AKW Fessenheim hat erkannt, dass die Bevölkerung diesseits des Rheins umfassende Informationen über den Betrieb und auch die kleinsten Abweichungen so früh wie möglich erhalten will", so Bärbl Mielich. Offensichtlich sei bei dem französischen Betreiber angekommen, dass sie die Vorbehalte gegen den 30 Jahre alten Reaktor deutlich ernster nehmen müssen als bisher. Das bedeute auch, dass in Zukunft die Sitzungen der Überwachungskommission CLS simultan übersetzt und die Sprachbarrieren damit abgebaut werden. Deswegen brauche man den Begleitausschuss nicht. Unklar bleibe die Antwort auf die Frage nach dem Neubau des Euroreaktors, so Mielich. Offensichtlich werde in Frankreich nach einem zweiten Standort gesucht, eine Entscheidung sei bisher nicht gefallen.
Mit einer parlamentarischen Anfrage hat sich die Bärbl Mielich jetzt an die Landesregierung gewandt und um Auskünfte über die Überwachung des Grundwassers im Umkreis des Atomkraftwerks Fessenheim sowie die radioaktive Belastung des Rheins gebeten. Anlass dieser Anfrage seien Zwischenfälle in zwei französischen Atomanlagen, bei denen Radioaktivität in die Umwelt gelangte. Auch wenn die betroffenen Anlagen in Tricastin und bei Lyon und die Anlage in Fessenheim nicht direkt vergleichbar seien, gäben die Meldungen dennoch Anlass zur Besorgnis", so die Abgeordnete. "In der Oberrheinebene befindet sich eines der größten Trinkwasservorkommen Europas. Eine radioaktive Verseuchung dieses Reservates wäre eine Katastrophe", so Mielich.
� Badische Zeitung