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22-04-15
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Leserbriefe

Gefährliche Windrotoren
Wie viele Wildtiere sterben auf unseren Straßen?


Zu: "Wehe, wenn der Rotmilan kreist", Beitrag von Wulf Rüskamp (Land und Region, 15. April):

Irgendwie verstehe ich das ganze Theater nicht. Wir wollen Strom, aber keinen Atomstrom. Eine kleine Wanderung zum Rosskopf, und man kann sich selbst ein Bild davon machen, wie "gefährlich" die Windkraft ist. Kein toter Vogel, keine Fledermaus liegt am Boden. Wie viele Wildtiere sterben auf der Straße und keiner kommt auf die Idee, den Autoverkehr zu stoppen? Windkraft ist eine der ältesten Hilfsmittel des Menschen. Mehr Sorge bereitet mir der Bau neuer Fernleitungen vom Norden in den Süden. Damit können die Stromkonzerne wieder mehr Geld verdienen. Reicht der regionale Strom nicht aus? Da fehlt es an Informationen von unabhängigen Gutachtern. Auch der Infraschall, der angeblich von Windkraftanlagen ausgeht, ist nichts im Vergleich zum Magnetfeld eines Hochspannungsmasten. Heute bin ich stolz darauf, dass durch den zivilen Ungehorsam das AKW in Wyhl nicht gebaut wurde. Deutsche, Franzosen, Jung und Alt standen Seite an Seite gegen Politik und Konzerne. Sollten wir nicht alles daran setzen, dass Fessenheim endlich schließt. Ich selbst bevorzuge Obst, Gemüse und auch Strom aus der Region, wo keine langen Wege zurücklegt werden.

Badische Zeitung: Johann Gumpert, Denzlingen


Wir müssen von der Atomenergie wegkommen

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Gegenargumente sich Menschen einfallen lassen, wenn es um Windräder geht (Milan, Fledermäuse, Naturverschandelung, Schattenwurf). Wir alle benötigen Energie, keiner möchte auf Annehmlichkeiten verzichten. Deshalb überlegen Sie folgendes Szenario: In Fessenheim kommt es zum Super-GAU. Sie müssen Ihr Haus, Ihre Wohnung verlassen, können nie mehr zurück, denn alles ist auf Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte verseucht. Eine Entschädigung bekommen Sie nicht. Es gibt keine Versicherung, die bezahlen würde. Sie würden fern der Heimat, vielleicht sogar in einer Notunterkunft leben. Wir alle müssen etwas tun, damit wir endlich von dieser gefährlichen Atomenergie wegkommen. Das heißt Energie sparen (vielleicht mal wieder die Wäsche aufhängen, statt in den Trockner zu geben) und erneuerbare Energien nicht blockieren. Dass Tiere durch Windräder zu Tode kommen, finde ich auch schade. Aber mal ehrlich: Wie viele tote Tiere liegen am Straßenrand, überfahren von unseren Autos? Ich habe noch nie gehört, dass deshalb keiner mehr Auto fahren darf. Ich wünsche mir, dass ein Umdenken stattfindet und unsere Nachkommen noch eine saubere und intakte Natur vorfinden.

Badische Zeitung: Hilde Frings, Waldkirch


Risikoanalysen für Atomkraftwerke
Laut Statistik hätte es noch nie einen GAU geben dürfen

Zu: "Akw Fessenheim – Wegen Mängeln abschalten", Tagesspiegel von Wulf Rüskamp (Politik, 20. März):

Fliegen ist sicher, das glaube ich auch nach dem schockierenden Absturz des Germanwings-Airbus. Morgen steigen wir in Basel vielleicht in genau die gleiche Maschine – ohne unmittelbare Angst. Denn unser Risiko, bei einem Absturz ums Leben zu kommen, liegt bei 0,00001 Prozent, und diese Statistik ist bestimmt zuverlässig ermittelt. Dennoch sind 150 Menschen unschuldig umgekommen.

Wie ist das bei Atomkraftwerken, bei Fessenheim, das Sarkozy versprach länger laufen zu lassen, wenn er als Präsident gewählt werde? Nach den ursprünglichen Statistiken hätte es niemals einen GAU geben dürfen, in mehr als 10 000 Jahren nicht. Dennoch hatten wir mindestens drei schwere Katastrophen in den vergangenen 50 Jahren. AKW-Risiko-Analysen sind weit unzuverlässiger als die Flugsicherheitsstatistiken. Sie waren von Wunschdenken geprägt und können neue und unerwartete Risiken gar nicht realistisch abbilden, durch Terror zum Beispiel. Und wenn in Fessenheim etwas passiert, ist der Schaden natürlich von einer ganz anderen Dimension. Die Region wäre auf lange Zeit unbewohnbar, und es gibt nicht nur plötzliche Todesfälle, sondern ein Jahrzehnte langes Siechen und Sterben von Mensch und Natur.

Aber nun bin ich ja wieder ein pessimistischer oder technikfeindlicher Schwarzseher. Und Sie werden mir sagen, dass es unzulässig ist, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Denn Atomkraft ist sicher. Statistisch jedenfalls!

Badische Zeitung: Friedrich Merkle, Bad Krozingen


WINDKRAFT

Wahre Gefahren drohen nicht von Windrädern
Zum Beitrag "Viel Wind um die Windkraft" (BZ vom 18. April).

Bei dem Infoabend in Siegelau musste ich mit Erstaunen feststellen, dass sich nun reihum Bürgerinitiativen gegen Windräder im Schwarzwald formieren. Es hat den Anschein, nachdem Fledermäuse, Auerhühner und Milane nicht ausreichen um Windräder zu verhindern, nun auch zunehmend Menschen sich durch die Nähe von Windrädern gesundheitlich beeinträchtigt fühlen. Ich denke schon, dass die Geräusche Auswirkungen auf die Menschen haben können, so wie zum Beispiel Handystrahlen beziehungsweise Strahlen von Handymasten auch. Allerdings sind wir alle in verschiedenen Bereichen zunehmend solchen Stressfaktoren ausgesetzt. Wir Bewohner der Schwarzwaldtäler und -höhen fahren selbstverständlich z.B. nach Freiburg zum Arbeiten und Einkaufen – wenn wir ehrlich sind, meistens mit dem Auto – und muten den Menschen in der Stadt den Lärmpegel und die Schadstoffe unserer Autos zu. Machen wir uns je Gedanken zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei unseren (Allein-)Fahrten in die Stadt?

Nun wollen wir uns herausnehmen, unseren Schwarzwald möglichst nostalgisch zu erhalten, und dies vor allem vor unser eigenen Haustür; und dann noch mit dem Argument, dass wir unseren Enkeln den Schwarzwald genauso unberührt erhalten wollen. Genau aus diesem Grund bin ich seit Jahren dafür, dass Atomkraftwerke abgeschaltet und abgeschafft werden und engagiere mich dafür. Unsere Welt ist ein globales Dorf geworden, wie uns Tschernobyl und Fukushima bewiesen haben. Wir können uns vor diesen weltweiten Gefahren nicht hinter unseren idyllischen Schwarzwaldbergen verstecken.

Die wahren Gefahren drohen nicht von ein paar Windrädern, die man in ein paar Jahren gefahrlos wieder abbauen kann, wenn andere alternative Energieformen diese wieder überflüssig machen, sondern eben von dieser unbeherrschbaren Atomkraft, die uns und unseren Enkeln und Urenkeln besonders gesundheitsschädliche Altlasten hinterlässt.

Deswegen ist mir ein großer Wunsch, dass wir uns zusammentun und wachsam gegen die wirklichen Gefahren wie Atomkraft aktiv werden, und uns nicht gegenseitig fertig machen, obwohl wir doch eigentlich die gleichen Sorgen um Gesundheit und lebenswerte Umwelt haben.

Elisabeth Gißler-Baumann, Waldkirch


Die BZ hat’s auf den Punkt gebracht


Zum Artikel "Viel Wind um Windkraft" und der Veranstaltung am 14. April in Siegelau.
Der Artikel in der BZ bringt das Resümee der Veranstaltung auf den Punkt. Selten habe ich eine so einseitige Veranstaltung, die als Diskussion betitelt wurde, erlebt. Hier wiegelt eine Familie ein ganzes Dorf auf, instrumentalisiert es und treibt es vor sich her.

Schon der Auftakt mit einer Videoanimation ließ Schlimmes ahnen. Diese wurde mit "Kein schöner Land …" untermalt, das eine schwülstige Stimmung erzeugt hatte, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließen. Der Inhalt war entsprechend: Die Windräder schossen aus allen Hügeln und Berggipfeln rund um Siegelau. Eine infame Unterstellung dieser Familie, sollte hier doch ganz klar Angst erzeugt werden, Siegelau werde von Windrädern eingekesselt. Statt einer Diskussion nur der polemische Vortrag einer Familie. In dem möchte Herr Kurz glauben machen, dass die Atomkraft nicht mehr zur Diskussion steht, aber er bleibt die Antwort schuldig, wie er die Energieversorgung ohne Windkraft und Sonne (die bringt laut H. Kurz auch nicht viel) bewerkstelligen will. Denn genau hier liegt das Problem.

Wer die Erneuerbaren ablehnt, redet der Atomkraft und der klimaschädlichen Kohle das Wort, denn irgendwo her muss trotz Einsparung und Optimierung der Strom ja kommen, deswegen frage ich mich wes Geistes Kind die Familie Kurz wirklich ist und ob und von wem sie finanziell unterstützt wird. Geht es ihr tatsächlich nur um die Landschaft oder vielmehr um ihr Grundstück, dem ein Wertverlust durch Windräder droht oder noch um etwas ganz anderes? Es ist noch kein Jahr her, da war sie sich nicht zu schade, höchst umstrittene Atomkraftveteranen in ihr Boot zu holen.

Ich kann verstehen, dass man Windräder nicht unbedingt schön findet. Blechkarawanen auf den Straßen sind aber auch nicht schöner, stoßen sogar Abgase aus und werden allerorten als alternativlos akzeptiert. Windräder sind nun mal unverzichtbar, wenn es darum geht, dem Klimawandel noch einigermaßen Einhalt zu gebieten und die Energiewende hinzubekommen. Dabei will niemand Siegelau mit Windrädern umzingeln, letztendlich wird es auf ein paar wenige hinauslaufen ganz sicher nicht auf 18. Es ist wirklich schade, wenn es den Menschen immer nur um ihr persönliches Ansinnen geht und ihr Denken nicht weiter als bis zur örtlichen Kirchturmspitze reicht. Ein Klimawandel mit mehr als 5°C bis Ende dieses Jahrhunderts würde der Schwarzwald und mit ihm viele Tiere in der heutigen Form nicht überleben, das ist nun mal Fakt, da müssen wir gar nicht über Fledermäuse, Auerhähne oder Rotmilane reden. Und deswegen ist es wichtig, dass jedes Dorf, jede Stadt, jedes Land, also auch Siegelau, ihren möglichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende beiträgt und sich nicht vor den Karren von äußerst rückwärtsgewandten Zeitgenossen spannen lässt. Daran sollte Hubertus Ruff denken, wenn er Angst hat, dass seine Kinder den schönen Schwarzwald nicht mehr so erleben wie er. Wenn es ihm wirklich um das Wohl seiner Kinder geht, sollte er am Sonntag zur Demo nach Fessenheim gehen und sich solch irreführende Einleitungsworte in Zukunft sparen. Sollte es dort einen GAU geben, dann kann er gleich seine ganze Familie einpacken und Siegelau auf Nimmerwiedersehen Adieu sagen. Im Übrigen wird dann sein Grundstück erst Recht nichts mehr wert sein, denn verstrahlte Immobilien sind noch schlechter zu vermitteln als Windräder in 700 m Entfernung, stimmt’s Herr Kurz? Beate Scharr, Waldkirch


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