BREISACH (jov). Besondere Wertschätzung und Unterstützung erfuhr die von Gustav Rosa organisierte 328. Breisacher Montagsmahnwache gegen das älteste Atomkraftwerk Frankreichs in Fessenheim am Montagabend durch die Teilnehmer der 26. "Tour de Natur", die auf ihrem Weg von Basel nach Kaiserslautern auch der Münsterstadt am Rhein einen Besuch abstatteten.
Die "Tour de Natur" ist 1991 aus dem Widerstand gegen die Thüringer-Wald-Autobahn entstanden. Sie stellt sich seitdem Jahr für Jahr an die Seite von Umweltaktivisten und nimmt Themen aus der Verkehrs-, Energie- und Friedenspolitik auf. Organisiert wird die jeweils zweiwöchige Demoradtour nach eigenen Angaben komplett ehrenamtlich, basisdemokratisch und mit einem gewissen Maß an kreativem Chaos. Menschen aus ganz Deutschland und aus der jeweiligen Region bringen viele Ideen zusammen und erfinden die Tour jedes Jahr wieder neu. Eine Etappe der diesjährigen Tour führte von Staufen über Fessenheim, Neuf Brisach und Breisach nach Freiburg.
Rosa begrüßte die über 120 Teilnehmer auf dem Neutorplatz, als sie mit einer Polizeieskorte von Streifenwagen und Motorrädern einfuhren. Er dankte der Stadt und der Polizei für deren Unterstützung. Das Kernkraftwerk Fessenheim sei seit einer Woche abgeschaltet und es gebe begründete Hinweise, dass es nicht wieder hochgefahren werde, gab Rosa bekannt. Deshalb lauten die bisherigen "Schlachtrufe" nicht mehr "Abschalten" und "Fermons Fessenheim", sondern ab jetzt: "Rückbauen" und "Fessenheim en vacance – pour toutes jours".
Der stellvertretende Breisacher Bürgermeister Lothar Menges entschuldigte Bürgermeister Oliver Rein, der verhindert sei. Er begrüßte die Teilnehmer in Breisach, das als Europastadt eine besondere Bedeutung für den Frieden habe. Menges wünschte der Tour de Natur eine unfallfreie Weiterfahrt.
Die Teilnehmer gaben ein kurzes Theaterstück auf deutsch und französisch über die Atomwirtschaft und deren Lobbyismus.
Theo Ziegler und Roland Burkhart und sangen "Anti-Atomkraft-Songs". Gefeiert wurde bis gegen 19 Uhr.