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16-07-14
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Atomkraftwerk Fessenheim
Die Bedingungen sind nicht die schlechtesten, erfordern aber Initiative
| Beim Akw Fessenheim Foto: dpa
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Hier der Leserbrief in der Badische Zeitung von Dr. Hanns Gerhard Koelbing, Müllheim (Originalbericht): http://www.badische-zeitung.de/leserbriefe-68/die-bedingungen-sind-nicht-die-schlechtesten-erfordern-aber-initiative--87538693.html
Zu: "Für Akw-Aus noch nicht gerüstet", Beitrag von Bärbel Nückles (Land und Region, 1. Juli 2014
Im Artikel finden sich viele wichtige Daten. Es ergeben sich aber zahlreiche Fragen – keine statistischen, aber solche zu weiteren Zusammenhängen.
Wurde einbezogen, dass man ein Akw nicht einfach abschalten und nach Hause gehen kann? Der Abbau dauert mindestens fünf Jahre. In dieser Zeit gibt es noch genug zu tun. Fachkräfte und Subunternehmen werden dafür mit Sicherheit gebraucht. Die Stilllegungspläne von Präsident Hollande sind seit zwei bis drei Jahren bekannt, und es wird bis zur Abschaltung vielleicht noch drei Jahre dauern. Nutzen die Politiker diese Zeit sinnvoll, um nachrückende Investoren anzulocken? In die Gemeindekasse fließt schließlich durch das Akw auch Geld, das dafür genutzt werden könnte!
In der BZ vom gleichen Tag steht auch ein Artikel, dass der Gewerbepark Breisgau kaum noch Platz hat und daher nach Fessenheim schaut! Es gibt erste Pläne zur Umnutzung des Akw-Geländes; zum Beispiel zur Gewinnung von Ökostrom oder der Produktion von Anlagen aus dem Bereich der regenerativen Energie. Haben die Mitarbeiter des Statistikamts sich auch damit befasst?
Wird der Strom aus Fessenheim eigentlich gebraucht? Es ist doch seltsam, dass nicht mehr von Energieengpässen wegen einer Abschaltung die Rede ist. Darf man aus dem Artikel schließen, dass man Fessenheim abschalten kann, ohne dass jemand den Strom vermisst?
Hat das französische Statistikamt sich auch mit den Folgen eines schweren kerntechnischen Unfalls befasst? Die Zahl der Menschen, die davon betroffen wären, geht schließlich in die Millionen! Das Akw Fessenheim wurde in den 70er Jahren erbaut – zu einer Zeit, als nur grob abschätzbar war, welche Potenziale in regenerativen Energien stecken. Wer beim Thema Energiewende argumentieren will, dass man wegen Arbeitsplätzen Atomkraftwerke weiterbetreiben muss, sollte sich überlegen, ob er auch sagen würde, man hätte die Dampflokomotiven nicht abschaffen dürfen, weil die Heizer dadurch arbeitslos geworden sind!
Wenn 2000 Arbeitsplätze bedroht sind, dann sind die Verantwortlichen gefordert, aktiv zu werden! Sie haben einige Jahre Zeit. Es handelt sich beim Oberrheingraben insgesamt um eine wirtschaftlich prosperierende Region. Die sozialistische Regierung hat ihre Bereitschaft zur Unterstützung ja bereits signalisiert. Die Bedingungen sind nicht die schlechtesten, sie erfordern aber Initiative!
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