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10-03-13
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
JAHRESTAG VON FUKUSHIMA

1500 demonstrieren gegen Atomkraftwerke


Trotz schlechten Wetters war die Demo mit rund 1500 Demonstranten gut besucht. Foto: Dorothee Philipp

Zum zweiten Mal hat sich der Jahrestag der Katastrophe von Fukushima gejährt – und bei Neuenburg 1500 Menschen auf die Straße gebracht. Sie demonstrierten gegen das AKW Fessenheim.

Trotz Regenguss und Hagelschauer: Rund 1500 Demonstranten forderten gestern bei Neuenburg anlässlich des zweiten Jahrestages der Katastrophe von Fukushima die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim. Aufgerufen hatte das deutsch-französische Aktionsbündnis "Fessenheim abschalten - Jetzt!", das auch nach der Zusage von Staatschef Hollande, den Meiler 2016 zu schließen, mit Rückschlägen rechnet.

Man traf sich auf dem Neuenburger Rathausplatz, um über die Rheinbrücke in Richtung Chalampé zu marschieren, wo sich weitere Demonstranten dem Zug anschlossen. Nach einer Schleife um den dortigen Verkehrskreisel ging es zur Kundgebung auf den Parkplatz auf der Rheininsel. Ulrich Rodewald, einer der Sprecher des Bündnisses, erinnerte an den am 27. Februar im Alter von 96 Jahren verstorbenen französischen Aktivisten Stéphane Hessel, dem man diese Demonstration widmen wolle. "Widerstand leisten, heißt Neues schaffen", zitierte Rodewald den ehemaligen Résistance-Kämpfer und KZ-Überlebenden, der zuletzt mit dem Essay "Empört Euch !" 2010 internationales Aufsehen erregt hatte.

Menschenkette in Paris

Rodewald geißelte die "Lügen der Politik" und betonte, dass die so genannte friedliche Nutzung der Atomkraft immer auch mit militärischen Zwecken verknüpft sei. "Atomkraft ist lebensgefährlich und nicht friedlich", sagte er. Der aktuelle Konflikt in Mali beziehe seine Brisanz aus den dortigen Uranvorkommen.

Die Demonstranten kamen aus der ganzen Regio. "Wir sind aus Belfort hergefahren, das ist 50 Kilometer weit weg", berichtete ein Paar mittleren Alters der BZ. Und am Samstag habe man bei der Menschenkette in Paris mitgemacht. Auch andere Teilnehmer waren am Vortag in Paris dabei, als rund 20.000 Menschen zum zweiten Jahrestag der Fukushima-Katastrophe auf die Straße gingen. Eine Familie aus Inzlingen erschien in Schutzanzügen. "Wir haben hier im Umkreis von 60 Kilometern sieben Atomkraftwerke", erklärte der Vater die Motivation, nach Neuenburg zu fahren. "Ich bin eigentlich gar nicht politisch engagiert, aber was zu viel ist, ist zu viel", meinte eine Frau aus Lörrach.

Trommelgruppe aus Staufen

Hatten Regen und Hagel die Teilnehmer bei ihrem Marsch über die Brücke auch ordentlich eingeweicht, so blieben die meisten doch standhaft und hörten sich die Kundgebung an. Zu Herzen ging die Rede einer traditionell gekleideten Japanerin, welche die Zustände um Fukushima heute beschrieb und berichtete, dass es 50 bis 80 Jahre dauern soll, bis der zerstörte Meiler gesichert ist. Eine Trommelgruppe aus Staufen heizte den Zuhörern ein, außerdem hatten die Veranstalter für heiße Würstchen und Getränke gesorgt. Was zumindest für einige Zeit sichtbar bleiben wird, sind die vielen kleinen Vorhängeschlösser mit dem bekannten Sonnen-Aufkleber, welche die Teilnehmer ans Brückengeländer geschlossen hatten, und die beiden Figuren der Freundschaftsskulptur auf der französischen Seite der Brücke, denen ein Demo-T-Shirt übergestreift wurde.

Um die Zufahrten an der Marschroute zu sperren, waren Beamte des Polizeireviers Müllheim und des Polizeipostens Heitersheim sowie französische Gendarmerie im Einsatz. Alles sei friedlich und nach Plan abgelaufen, besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher des Müllheimer Polizeireviers.

Weitere Infos, Bilder und Medienberichte unter: http://fessenheimstop.org/


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