Für die französische Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet ist eine Schließung des umstrittenen elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim "nicht ausgeschlossen".

Zurzeit sei ein Aus allerdings auch nicht angesagt, sagte die Ministerin, die der konservativen Partei UMP des Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy angehört, am Donnerstag im französischen Rundfunksender France Info. Sie werde die Ergebnisse der französischen Stresstests bis Anfang Januar abwarten, um Schlussfolgerungen über das älteste Atomkraftwerk Frankreichs dicht an der deutschen Grenze zu ziehen. Es geht dabei auch um Reparaturkosten.

Die französische Atomaufsicht ASN hatte eine Verstärkung des Betonfundaments des Kraftwerks empfohlen, um den Schutz bei einem Erdbeben zu verbessern. Man werde die Kosten der Reparaturarbeiten prüfen, sagte die Ministerin.

Meldungen über eine mögliche Schließung Fessenheims kursieren bereits seit Wochen. Präsident Nicolas Sarkozy könnte aus wahltaktischen Gründen das Aus für Fessenheim beschließen – als Coup gegen die sozialistische Opposition (PS). PS und Grüne haben für den Fall eines Wahlsieges des PS-Präsidentschaftskandidaten François Hollande im Mai vereinbart, Fessenheim vom Netz zu nehmen.