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04-10-10
Rubrik: Pressebericht, Anti-Atom, Aktionen OV
Demonstration in Breisach

Rund 600 Menschen fordern Atomausstieg


"Atomkraftwerke abschalten! Weg mit der Laufzeitverlängerung": Unter diesem Motto haben 600 Menschen in Bereisach für den Ausstieg aus der Kernenergie demonstriert.

BREISACH. Dem bürgerlichen Aktionsbündnis, das zu der Demonstration am Montagabend (Fotos) aufgerufen hatte, gehören die Breisacher Umweltliste, die Umweltjugend, die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) an.

Zunächst versammelten sich die Atomgegner zu einer Kundgebung auf dem Neutorplatz. Die Redner kritisierten in ihren Ansprachen neben der Laufzeitverlängerung auch den harten Polizeieinsatz gegen das umstrittene Projekt "Stuttgart 21".

"Ich freue mich sehr, dass so viele gekommen sind, um auf die Straße zu gehen", betonte Petra Breitenfeldt, Mitorganisatorin der Demonstration und ehemalige Stadträtin der Breisacher Umweltliste. Unabhängig von Parteien seien alle Bürger eingeladen, gemeinsam den Protest gegen die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke sichtbar und hörbar zu machen.
"Unsere Regierung ignoriert unsere Ängste", kritisierte sie. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion habe die Bundeskanzlerin mit dem Wirtschaftsminister die Laufzeitverlängerung beschlossen. "Soll das Demokratie sein?", fragte sie. "Wir wollen nicht noch mehr Atommüll produzieren und raus aus der Verlängerung. Bewegt euch, dann bewegt ihr was", forderte sie.

"Demokratisch isch des nid, wänn’d Konzern regiere"

Im Dialekt stimmte Axel Mayer die Teilnehmer auf die bevorstehende Demonstration ein. "Mappus un Rech meine, dass alli Junge und alli Alde bi Kungebunge nix verlore hän. Also alli under 25 und iber 35 sodde jedzt verschwinde", betonte der BUND-Geschäftsführer für die Region südlicher Oberrhein polemisch und spielte damit auf die Demonstration am Donnerstag in Stuttgart an. Dort seien "Kinder und Aldi un viel ehemalige CDU Wähler" verprügelt worden. Es sei wie in Wyhl 1975, kritisierte er.

Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sei weder fortschrittlich noch christlich-konservativ, sondern bedeute mehr Atommüll und Kinderkrebs sowie eine größere Unfallgefahr. Außerdem behindere sie den Ausbau alternativer Energien, prangerte Mayer an.

Aufruf: Farbe bekennen!

"Demokratisch isch des nid, wänn´d Konzern regiere", betonte er weiter. Denn die Laufzeitverlängerung zeige, wer das Land regiere: Vattenfall, EON, RWE und EnBW. Dabei gehe es nur um Geld und Profit. Schließlich forderte Mayer dazu auf, mit Leserbriefen, Aufklebern und Kleinanzeigen Farbe zu bekennen, Ökostrom vom echten Ökostromanbieter und nicht von einer EnBW-Tochter zu beziehen und im Herbst ohne Gewalt den Castortransport zu bremsen. Sowohl Breitenfeldt als auch Mayer erhielten von den Zuhörern viel Applaus.

Anschließend setzte sich der Demonstrationszug vom Neutorplatz aus in Bewegung zum Gutgesellentorplatz und über den Münsterberg. Weiter ging es durch Rheintor-, Kupfertor- und Neutorstraße zum Ausgangspunkt zurück.


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