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23-10-15
Rubrik: Fessenheim, Anti-Atom
Was ist nach Fessenheim?

Aktueller Stand der Planungen

Bad Krozingen. Die Europa-Union, Stadtverband Bad Krozingen,hat die Öffentlichkeit zu einer Vortragsveranstaltung mit dem langjährigen Vorsitzenden des Generalrates im Oberelsass, Monsieur Charles Buttner, eingeladen. Die Veranstaltung fand am Freitag, 23. Oktober, 18 Uhr im Kurhaus Bad Krozingen, Horst-Linde-Saal, statt.

Gastgeber Martin Singler, Stadtverbandsvorsitzender der Europa-Union, begrüßte ca. 80 Gäste, darunter 20 regelmäßige Teilnehmer der Mahnwache Breisach und zahlreiche Bewohner aus dem Elsass - unter ihnen auch Claude Brender, amtierender Bürgermeister von Fessenheim.
Trotz Einladungwar die Lokalpresse nur durch die Badische Zeitung vertreten. Auch aus den anliegenden Gemeinden hatte - trotz Einladung - kaum ein Kommunalpolitiker den Weg in den Kurort gefunden.

Charles Buttner, während seiner Amtszeit als frenetischer Unterstützer der Atomwirtschaft bekannt, entpuppte sich als frustierter Politiker, der unter der Fuchtel der Pariser Oberherrschaft seine lokalpatriotischen Traumziele nicht hatte durchsetzen können und sich jetzt resigniert zurückgezogen hat. Das emotional vorgetragenes Engagement des gebürtigen Catalanen für seine Wahlheimat, das Elsass, klang glaubhaft - ebenso die Abneigung gegen die politische Bevormundung durch die zentralistische Regierung aus Paris.
Die Hauptstadt Frankreichs ist weit weg, und die Interessen der Nationalversammlung gehen oftmals an den Interessen der Randregionen vorbei. Delegationen von uninformierten und teils desinteressierten Abgeordneten kommen ins Elsass, sehen sich kurz um und beeilen sich nachhause zu fahren. Dies sei im Fall des Atomkraftwerks Fessenheim auch nicht anders.

Herr Buttner beteuerte des Öfteren, dass er kein Fachmann sei und sich auf die Aussagen und Statistiken Dritter verlassen müsse. Er wolle das AKW Fessenheim lieber heute als morgen abgeschaltet sehen - alleine Wirtschaft und Wohlstand dürften deswegen nicht leiden. Die von ihm vorgelegten Zahlen wurden von seinen Landsleuten im Saal als überholt oder schlichtweg unwahr kritisiert. Gegenteilige Aufstellungen wurden präsentiert und von Herrn Buttner nicht widerlegt. Er gab zu, dass Energiewirtschaft und Behörden sich öfter in Widersprüche verstricken - das sei in Frankreich nichts Ungewöhnliches.

In der anschließenden Fragerunde wurde kontrovers und teilweise auch sehr emotional diskutiert. Aus den Reihen der Besucher brachen immer wieder Fragen zur Sicherheit und Ängste vor den Folgen einer atomaren Katastrophe durch. Aber auch Vorschläge zur Zusammenarbeit und zum Aufbau einer gemeinsamen Zukunft nach der Stilllegung des Atomkraftwerks wurden angesprochen.
Zu guter Letzt der Vorschlag aus dem Publikum, auf kommunaler Ebene quasi im lokalen Alleingang der Bürgermeister von beiden Seiten des Rheins einen Anfang zu machen und vor Ort Tatsachen zu schaffen. Der Ausstieg aus dem Atomzeitalter könnte für Frankreich im Elsass beginnen. Wenn sich dann die ersten Erfolge einstellen, wird auch Paris das zur Kenntnis nehmen müssen.

Mit einem kleinen Weinpräsent bedankte sich der Gastgeber bei Herrn Buttner.

Kurzbericht von Gustav Rosa


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