MARKGRÄFLERLAND (jja). Die große Entrüstung nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist abgeebbt. Auch im Markgräflerland ist der Zulauf, den die Anti-Atomkraftbewegung erfährt, etwas zurückgegangen. Dora Pfeifer-Suger, Sprecherin des Aktionsbündnisses "Fessenheim Stilllegen. Jetzt!", spricht von der "Halbwertzeit des Schreckens", die vier Jahre nach der Atomkatastrophe auch in der Region nicht mehr ganz so präsent ist. Gleichwohl beobachtet sie, dass die Atomanlage im elsässischen Fessenheim die Menschen, die in ihrer Nachbarschaft lebten, nach wie vor beschäftigt. Dies zeige sich nicht zuletzt bei den Montagsaktionen in der Müllheimer Werderstraße, die seit dem Jahr der japanischen Atomkatastrophe mit wechselndem Programm wöchentlich stattfinden. Dort gibt es einen Stamm an regelmäßigen Teilnehmern, immer wieder kann Dora Pfeifer-Suger aber auch neue Gesichter ausmachen. Um zu zeigen, dass der Widerstand gegen den französischen Meiler noch immer aktiv ist, ruft das Aktionsbündnis am Sonntag gemeinsam mit seinen Partnern zu einer gemeinsamen Protestaktion vor den Toren der Atomkraftanlage auf. "Ein Signal ins neue Jahr, dass wir noch da sind", sagt Pfeifer-Suger. Das Konzept ist nicht neu. Zum dritten Mal findet "Widerstand in Concert" auf dem Platz vor der Maison des Energies statt. Das Bühnenprogramm bestreiten die Liedermacher Wolfgang Gerbig und Theo Ziegler, der Sänger und Songwriter Daniel Kiefer und die französische Gruppe "Les Bure Haleur".
Auch Vertreter der Politik werden zu der Veranstaltung erwartet. Neben der Grünen Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich haben MdL Christoph Bayer (SPD) und eine Regionalrätin aus Straßburg ihr Kommen angekündigt. Weil bei der Protestaktion wie immer, wenn es um den Meiler in Fessenheim geht, auch französischen Umweltschutzorganisationen eingebunden sind, rechnen die Organisatoren auch mit Publikum aus dem Elsass.
Widerstand in Concert, 11. Januar, 12 Uhr auf dem Platz bei der Maison des Energies in Fessenheim. Für Getränke und Essen ist gesorgt.