Breisach. Seit rund 14 Wochen stehen jeden Montag von 18 Uhr bis 19 Uhr engagierte Kernkraftgegner auf dem Breisacher Neutorplatz. Sie wollen ein deutliches Zeichen gegen Atomstrom allgemein und das nur einen Katzensprung entfernte Fessenheim setzen. "Sie sehen, trotz der Ferien stehen hier Leute", so Mitinitiator Gustav Rosa der betonte, dass es ihn besonders freue, auch Mitstreiter aus dem Elsass und den Umlandgemeinden bis Bollschweil begrüßen zu können.
Wenn man die letzten Wochen Revue passieren lässt, war immer etwas Interessantes geboten. So besuchten die Fastenstreikenden aus Colmar und die Präsidentin von „Stop Fessenheim“ die Truppe auf dem Neutorplatz. Aber auch die "alten Hasen", die betagten Wyhl-Aktivisten, sowie junge bis alte Kernkraftgegner sind dabei. Für Rosa eine Bestätigung sowie Motivation zum Weitermachen und Durchhalten.
Jeden Montag erscheinen immer wieder neue Gesichter... "Ich komme immer zwischen Feierabend und meinem Sport hier her", so eine der Teilnehmerinnen, "es ist erschreckend, wie wenige junge Leute sich engagieren. War Japan nicht ein Zeichen dafür, was Atomkraft alles anrichten kann?"
Zwei große Neuigkeiten machten vergangenen Montag die Runde und sorgten dafür, dass der Gesprächsstoff noch lange bis nach 19 Uhr reichte. Zum einen planen die Breisacher Atomgegner und der SPD-Ortsverein in Zusammenarbeit mit der Anti-Atom-Gruppe Freiburg eine erneute Rheinbrückenbesetzung am 18. September von 12.05 Uhr bis 13 Uhr. Treffpunkt ist, wie beim letzten Mal auch, ab 11 Uhr beim Kiesparkplatz vor der Rheinbrücke.
Die andere Nachricht ist fast schon wie ein kontroverses Pendant zur Rheinbrückenbesetzung, denn das Kernkraftwerk Fessenheim veranstaltet am 17. und 18. September einen "Tag der offenen Tür". Hierüber wurde natürlich hitzig diskutiert.
Wie die letzten Male bereits auch, verlief die Mahnwache in friedlicher Form und so wird es auch am nächsten Montag ab 18 Uhr wieder heißen "Nai, hämma g'seit!" (nic)