Während 250 AfD-Anhänger den Ausführungen von Parteichefin Frauke Petry lauschen, ziehen etwa 800 Demonstranten gegen die Rechtspopulisten durch die Stadt. Petry zeigt sich davon unbeeindruckt.
Gegen den Auftritt der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry haben am Samstagmittag in Breisach nach Angaben der Polizei rund 800 Teilnehmer demonstriert (Fotos). Die Veranstaltung verlief bis auf drei Festnahmen wegen Vermummung und Beleidigung von Polizeibeamten friedlich. Zuvor hatten bereits rund 150 Kirchenbesucher im Münster für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Toleranz gebetet. Petry ließ sich von all dem nicht beeindrucken. Im Hotel am Münster stellte sie vor rund 250 Anhängern das Wahlprogramm ihrer Partei vor und attackierte vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf.
Gegen Rassismus und Intoleranz
Es war eine der größten Demonstrationen der letzten Jahrzehnte in Breisach. Der Zug der Teilnehmer formierte sich am Bahnhof und zog durch Neutorstraße und Gutgesellentor auf den Münsterberg. Die von einem starken Polizeiaufgebot begleiteten Demonstranten bekundeten auf mitgeführten Transparenten und in Sprechchören ("AfD abschalten") ihren Protest gegen die Alternative für Deutschland (AfD). Redner verschiedener Parteien wandten sich gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus und die Aufhetzung der Bevölkerung gegen Ausländer durch Spitzenvertreter der rechtspopulistischen Partei. Sie erinnerten an die Grundwerte der Gesellschaft.
Viele Breisacher zeigen Flagge
Im Demonstrationszug marschierten Mitglieder aller im Breisacher Gemeinderat vertretenen Fraktionen mit – ebenso die Grünen-Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich und Reinhold Pix sowie die Landtagskandidatin Birte Könnecke und Kreisrat Reiner Zimmermann (beide SPD). Letzterer erinnerte daran, dass der Gemeinderat der Europastadt die AfD-Bundesvorsitzende einstimmig zur unerwünschten Person erklärt habe. Unter den Teilnehmern waren sehr viele Breisacher, aber auch eine große Zahl Auswärtiger. Auf dem Marktplatz fand eine Abschlusskundgebung statt, bei der der Liedermacher Wolfgang Gerbig aus dem Markgräflerland Protestsongs gegen Rechtspopulisten anstimmte und verschiedene Parteienvertreter und Repräsentanten der Anti-AKW-Bewegung das Wort ergriffen.
Singende Frauen
Schon am frühen Nachmittag waren rund 40 Personen, vorwiegend Frauen, singend durch die Stadt und auf den Münsterberg gezogen. Sie folgten damit unter anderem einem Aufruf der in Umkirch lebenden Jazzsängerin Cécile Verny, um gegen den Auftritt von Petry zu demonstrieren. Am Gebet für Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Toleranz im Münster St. Stephan nahmen fast 150 Kirchenbesucher aus allen Altersgruppen teil. Das Gemeindeteam der Münsterpfarrei hatte die Gebetsstunde vorbereitet. Die Pfarrei richtete den Blick auf die Not der Menschen, die in Sorge um ihr eigenes und das Leben ihrer Angehörigen ihre Heimat verlassen haben und vor Krieg, Gewalt und Zerstörung auf der Flucht sind. Im Mittelpunkt des mit Liedern, Gebeten und Fürbitten gestalteten Gottesdienstes stand die mehrfach wiederholte Bitte um Kraft und Mut überall dort, wo es gilt, die christlichen Werte in unserer Gesellschaft zu verteidigen und mit Engagement, Beharrlichkeit und Entschlossenheit zu vertreten.
Petry zeigt sich unbeeindruckt
Im Hotel am Münster lauschten rund 250 Besucher den Ausführungen von Frauke Petry, während die rund 800 Demonstranten an dem von der Polizei abgeriegelten Gebäude vorbeizogen. Die Bundesvorsitzende der AfD kritisierte Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Migrationspolitik wohl scharf, stellte überraschenderweise das Thema aber nicht in den Mittelpunkt ihrer Rede. Vielmehr versuchte sie, die AfD als eine Partei darzustellen, die sich bereits um alle wichtigen Bereiche der Politik kümmert.
Unter anderem forderte sie eine vereinfachte Steuergesetzgebung, mehr Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild, eine stärkere Förderung von Familien mit Kindern, die Beibehaltung von Gymnasium und dreigliedrigem Schulsystem sowie den Ausbau der Forschung im Bereich der Atomenergie. Entschieden sprach sie sich gegen einen EU-Beitritt der Türkei, die TTIP-Verhandlungen und eine Schwächung des Mittelstandes aus. Zudem stellte sie die AfD als europafreundlich dar. Nach Abschluss ihrer gut einstündigen Rede sowie der sich anschließenden Diskussion wurde sie von ihren Anhängern gefeiert.
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Online Kommentare
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Die veröffentlichten Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Rainer Ordegel: 12. März 2016 - 21:06 Uhr
Das sind doch Schlagzeilen......
Letzte Woche war der Bundesinnenminister (CDU) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Endingen. Rund 150 Personen waren anwesend.
Heute ist eine Veranstaltung der AfD in Breisach. 250 Besucher lauschten den Ausführungen der Frau Petry und 800 Wahlhelfer (Demonstranten) unterstützen die Veranstaltung. Das ist Action pur und dazu einen großen Pressebericht. Und noch die ganzen Presseberichte und Aufrufe im Vorfeld.
Die AfD braucht überhaupt keine Wahl-Werbung mehr machen - das erledigen andere. Keine der anderen Parteien hat in den letzten Wochen so eine Medienpräsenz - Protest kann manchmal ein zweischneidiges Schwert sein.
Aber in 21 Stunden wissen wir mehr.
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Ursula Birgin: 12. März 2016 - 21:10 Uhr
;) Glückliches Breisach - die größte Demo seit Jahrzehnten. Und eine geglückte zudem. eine breite Vielfalt von Menschen, politische und normale, ziehen friedlich durch die Stadt. Siegfried Buttenmüller hatte mit seinen Ankündigungen hier im Forum recht. Glückwunsch an alle Organisatoren.
Und ein Glückwunsch an die BZ - die Fotogalerie sagt mehr als Worte. Das waren keine linksextremen Randalierer - das war ein Querschnitt durch die Bevölkerung und hinter jedem der 800 steht - genau wie hinter denen in Freiburg - noch eine ganze Reihe mehr Menschen. Wünschen wir uns, dass es in Freiburg mal 50 000 werden - falls es nötig sein sollte.
Herr Ordegel, die AfD hat meiner Meinung nach genau die Aufmerksamkeit, die sie verdient, weil sie mit den anderen Parteien nicht gleichzusetzen ist.
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Michael Riedle: 12. März 2016 - 21:36 Uhr
Rainer Ordegel: Wenn sie friedliche Gegendemonstranten mir Wahlhelfern für rechtsradikale gleich setzen haben sie schon ein mehr als verqueres Demokratieverständnis.
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Rainer Ordegel: 12. März 2016 - 21:53 Uhr
Hallo Herr Riedle ,
solche Aktionen, egal wo, bescheren einer Gruppierung, der man vor ein paar Monaten nach der Trennung von ihrem Gründer das Aus vorher sagte, eine unbezahlbare Werbeplattform.
Schauen Sie sich doch mal um in der BZ oder anderen Publikationen. Über keine andere Partei wurde so viel berichtet. AfD hier, AfD dort. Blättern Sie hier zurück - wieviel Berichte wurden in der BZ allein über diese kleine Veranstaltung in Breisach veröffentlicht.
Ich verstehe die Beweggründe der Menschen, die hier auf die Straße gegangen sind - aber ich sehe auch, was man der AfD beschert.
Lesen Sie mal die Berichte der SPD aus der Zeit 1928 bis 33, oder die verschiedenen Biographien über Joseph Goebbels als Gegenpart - vielleicht werden Sie mich dann besser verstehen.
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Hedwig Kleinfeld: 12. März 2016 - 22:01 Uhr
Vielen Dank Herr Ordegel, Sie haben das Problem erkannt und verstanden. Leider sind Sie die Minderheit, was sich in den Kommentaren widerspiegelt.
Morgen ist die Wahl vorbei und die Probleme gehen los. Dank solchen Leuten wie diesen [bitte denken Sie an die Netiquette].
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Peter Lapadite: 12. März 2016 - 22:08 Uhr
@Ursula Birgin,
"die Fotogalerie sagt mehr als Worte. Das waren keine linksextremen Randalierer - das war ein Querschnitt durch die Bevölkerung."
Echt?
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Ursula Birgin: 12. März 2016 - 22:16 Uhr
Also von neuem:
Ich weiß gar nicht wer es war - aber es waren nicht die linksextremen gewaltbereiten Randalierer, womöglich noch Demotouristen, die ihr egozentrisches politisches Süppchen kochen wollten ,wie es von interessierter Seite dargestellt wurde. Das wollte ich damit sagen. Besser so?
Frau Kleinfeld, Sie wollen also behaupten, dass Hitler wegen der SPD hochgekommen ist und das sich bei der AfD wiederholt? Und warum brennen dann eigentlich in Sachsen so viele Asylheime, wo die Gegenbewegung am geringsten ist?
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Volker Klein: 12. März 2016 - 22:19 Uhr
Da waren doch Antifa-Fahnen im Rotkämpferlook. Das steht für Antidemokratie, für Umsturz. Was soll das? Da rennen so viele Leute hinterher. stellen sich neben dran und halten sich für gute Demokraten? Unglaublich. Da scheint bei einigen der Verstand völlig auszusetzen.
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Rainer Ordegel: 12. März 2016 - 22:47 Uhr
Liebe Frau Birgin ,
Frau Kleinfeld hat überhaupt nichts ins diese Richtung geschrieben und auch ich habe dies nicht gesagt. Ich habe zum besseren Verständnis meiner Ausführungen nur empfohlen, die Berichte der SPD von 1928 -33 zu lesen und sich auch mit den Ausführungen der Biographen von Josef Goebbels zu beschäftigen.
Übrigens als kleine Info zu meiner Person: Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater kommt aus dem Ruhrgebiet - hier wurde immer SPD oder KPD gewählt - zwei von meinen Onkeln haben für ihre Überzeugung ihr Leben im Konzentrationslager beendet - mein Vater hatte Glück, dass er zum Zeitpunkt seiner geplanten Verhaftung bereits zur Wehrmacht eingezogen war.
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Thomas Betz: 12. März 2016 - 23:14 Uhr
Herr Ordegel,
250 Besucher sollen also den Ausführungen der Frau Petry "gelauscht" und 800 "Wahlhelfer" dies "unterstützt" haben?
Also alles Wahl-Werbung für die AfD?
Verstehe ich Sie richtig, dass der Widerstand (von zu wenigen) in der Zeit von 1928 bis 1933 dem Faschismus erst zum Durchbruch verholfen hat?
Eine interessante Theorie. Könnten Sie das etwas ausführen?
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Ursula Birgin: 12. März 2016 - 23:19 Uhr
Herr Ordegel,
ok, angekommen - aber wir wissen beide nicht, was Fr. K. interpretiert. Bei mir ist natürlich diese Geisslersche These vom Pazifismus der Auschwitz möglich machte, im Kopf gegeistert. Es wäre mir zu viel gewesen, ihre Tips vor der Antwort zu lesen. :) Aber das mit Werbung für die AfD sehe ich trotzdem anders als sie.
Sehr interessante Biographie haben Sie. Ich finde es gut, einiges zu wissen - verhindert oft Vorurteile. Und ich kenne jetzt einige Kommentatoren. Es kommen hier sehr interessante Menschen zusammen, man könnte fast ein Buch über die Kommentatoren schreiben. Auch eine Bandbreite.
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Rainer Ordegel: 12. März 2016 - 23:22 Uhr
Hallo Herr Betz ,
nein, Sie verstehen mich nicht richtig.
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Thomas Betz: 12. März 2016 - 23:26 Uhr
Herr Ordegel,
ja? Wie meinen Sie es?
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Thomas Brecht: 12. März 2016 - 23:26 Uhr
Hallo Herr Ordegel,
sie haben recht. Mehr will ich gar nicht schreiben. Aber ich bitte Sie, nehmen Sie Frau Birgin nicht ernst. Das ist reine Zeitverschwendung.
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Florian Geyger: 12. März 2016 - 23:42 Uhr
Hitler selbst war kein großes Licht. Er konnte lediglich gut reden, was ihm auch zu wichtigen Kontakten mit finanzkräftigen Eliten verhalf. Denn um das ganze Nazi-Imperium mit solch einer Macht aufzubauen und später zu einem Krieg hochzurüsten, war in erster Linie viel, viel Geld notwendig. Das floss u.a. auch aus den USA.
Hitler wäre ohne das viele Geld ein belächelter Eiferer unter vielen geblieben, eine verkrachte Existenz mit Größenwahn.
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Sven Kostelnik: 13. März 2016 - 00:19 Uhr
Hallo Herr Ordegel,
ich gebe Ihnen Recht, dass in der Tat viel über die AfD berichtet, geschrieben, gestritten und vielleicht auch angedichtet wurde. Das dies jedoch auch eine werbewirksame Strategie der AfD war, zeigten viele TV-Auftritte und themenbezogene Aussagen, die in der Öffentlichkeit sehr polarisiert haben.
Nichtsdestotrotz finde ich das Verhalten richtig, dass man auf der Basis friedlicher Auseinandersetzung sehr kritisch, mit den nicht Rechtskonformen Themen dieser Vereinigung, umgeht. Es haben sich Leute aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten eingefunden, um mahnend den "Finger zu heben" und eventuell die restliche Bevölkerung, zumindest zum Nachdenken, zu bewegen.
Was wollen Sie Herr Ordegel? Sollen lieber alle Zuhause bleiben und darauf spekulieren, was letzten Endes der richtige Weg war?
Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass der Einzug in den Landtag nicht mehr zu verhindern ist. Hier war der Zuspruch, bzw. der breite Unmut in der Bevölkerung dann doch zu groß. Vielleicht benötigt auch die derzeitige Politik so einen "Schuss vor dem Bug", um Nachbesserungen vorzunehmen!
Meine persönliche Meinung ist, dass mündige Bürger auch weiterhin ihr Ansinnen teilen sollten, aber friedlich. Das hat die AfD in der Vergangenheit leider nicht immer bewiesen! Siehe PEGIDA-Ausschreitungen mit Beteiligung der AfD!
Ich befürchte, dass sich in den nächsten 2-3 Tage, beginnend mit den ersten Hochrechnungen, ein reger und wahrscheinlich nicht immer fairer Schlagabtausch unter den Kommentatoren geben wird. Die BZ muss Sonderschichten fahren, um viele Kommentare zu editieren! ;-)
Ihnen eine gute Nacht.
Grüße aus der Pfalz
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Andreas Bartsch: 13. März 2016 - 02:04 Uhr
Die Demonstration ist für mich völlig in Ordnung. Sehr grenzwertig halte ich allerdings die Wahlverweigerung. All die Wähler, die passiv zuhause bleiben, unterstützen damit erst solche Parteien. Deshalb Leute, geht wählen!
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Siegfried Buttenmüller: 13. März 2016 - 02:40 Uhr
Es waren ganz sicher über 1000 Leute die gegen die Nazis demonstriert haben, die Veranstalter gehen von 1400 aus. Andererseits gibt das Hotel am Münster an, das sämtliche Tagungsräume zusammen Platz für 150 Leute bieten, da können keine 250 gewesen sein. Die AfD Leute sind auch im wesentlichen von außerhalb, teils bezahlte PR Leute aus Sachsen und Bayern. Real sind die Nazis in Breisach total isoliert das hat der Tag eindrucksvoll gezeigt. Wir hatten mit 300 Leuten gerechnet aber es sind mehr als vier mal so viele gekommen, Danke den Menschen in Breisach und der ganzen Region ! Wir haben das für Alle Dokumentiert www.facebook.com/events/1016194885113532/1033320260067661/ und https://youtu.be/0zHfixCJmJQ
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Heinrich Franzen: 13. März 2016 - 02:49 Uhr
@ Herr Geyger, ob Hitler ein großes Licht war, ist objektiv zu beantworten. Er überstrahlte alle, weil es damals wie heute zuviele Menschen gab und gibt, die statt Leuchtkraft zu entwickeln, lieber vom Angestrahltsein profitieren. Ich gebe Ihnen Recht, ohne die massive finanzielle und gebende und aufgreifende Ideologie, wäre seine Sprengkraft nicht so groß gewesen.
Ob er ein guter Redner war, bezweifle ich auch. Ihn heute zu hören, tut weh. Gut, als Bewertung hängt immer auch von den Bedingungen ab. Kurz, knapp und falsch überzeugt gerade uns Deutsche mehr als längeres Abwägen oder gar "die Verfertigung der Gedanken beim Sprechen".
Ich verweise wieder auf die Psychologie der Massen. Populistisches erreicht diese mehr als Nachdenkliches. Phrasen mehr als Gesetzlichkeiten. Wer überzeugen will, hat in diesem Meinungszirkus, in dem zu viel an die Leser gedacht wird, schon fast verloren.
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Wolfgang Stockbauer: 13. März 2016 - 07:54 Uhr
So, jetzt ist doch alles gesagt, jetzt gehen wir wählen. Und wer jetzt immer noch diese "Alternative" wählt, dem ist nicht mehr zu helfen. Und sag hinterher keiner, er habe es nicht gewußt...
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Rainer Ordegel: 13. März 2016 - 08:43 Uhr
Hallo Herr Kostelnik ,
ich möchte Ihnen noch ganz schnell antwortet. Sie schreiben:
"ich gebe Ihnen Recht, dass in der Tat viel über die AfD berichtet, geschrieben, gestritten und vielleicht auch angedichtet wurde. Das dies jedoch auch eine werbewirksame Strategie der AfD war, zeigten viele TV-Auftritte und themenbezogene Aussagen, die in der Öffentlichkeit sehr polarisiert haben."
Und auf die werbewirksame Strategie springen Sie auf und unterstützen ungewollt diese.
Ich habe mir gerade noch ein wenig Zeit genommen und in der BZ zurückgeblättert.
Vor ein paar Tagen weilte zum Zwecke des Wahlkampfs der Kultusminister BW in Breisach. Es gab eine kleine Meldung - er kommt - und einen Bericht über seinen Vortrag.
Über die Veranstaltung von Frau Petry - vor einem Jahr kannte sie kein Mensch - erschienen insgesamt 10 (zehn) ausführliche Berichte.
Was wäre gewesen, wenn dies niemand zur Notiz genommen hätte. Eine kleine Veranstaltung mit vielleicht 100 Leuten - ja und.....
Es gibt einen alten Grundsatz in der Werbelandschaft: egal ob positiv oder negativ - Hauptsache man bleibt im Gespräch. Und dies hat die AfD in vollem Umfang erreicht.
So - ich gehe jetzt dann wählen und heute Abend bin ich auf die Streitkultur in diesem Forum gespannt. Auch wenn es mir vielleicht in den Fingern juckt, daran werde ich mich "hoffentlich" nicht beteiligen.
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Wolfgang Stockbauer: 13. März 2016 - 09:12 Uhr
Herr Rainer Ordegel, da geb ich Ihnen recht. Ich aber habe auch auf den Effekt gesetzt, dass durch dieses Getöse doch noch einige wachgerüttelt werden. So wie in Frankreich mit der FN. So hoffen wir beide, dass "diese Alternative" so schnell wie möglich wieder verschwindet, insbesondere ihre beiden "Führerinnen". Bis heute abend...
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Siegfried Buttenmüller: 13. März 2016 - 09:18 Uhr
Herrn Ordegel scheint die Demonstration in Breisach sehr gefallen zu haben und da wird er sich noch mehr freuen wenn in Endingen auch bald eine große Demonstration gegen die AfD / Pegida und für eine solidarische und weltoffene Gesellschaft sein wird. Endinger rufen schon jetzt an.
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herbert scholl: 13. März 2016 - 09:22 Uhr
Hallo Herr Kostelnik, erst wählen und dann rüber nach Frankfurt ?
Wäre sinnvoll, denn wenn es in Frankfurt schief läuft,wählen Sie anschliessend auch die Verlierer .
Oder Briefwahl erfolgt ?
Gruß vom SAP-Dorf
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Sebastian Kunze: 13. März 2016 - 09:29 Uhr
Guten Morgen,
Ich habe gerade den Wahl-O-Mat durchgeglickt.
73,3 % Übereinstimmung mit der Afd.
Das macht mich doch sehr nachdenklich.....
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Michael Riedle: 13. März 2016 - 09:47 Uhr
Sebastian Kunze: Sehr gut, dann sind sie ja auf einem guten Weg zurück zur Vernunft. Wenngleich ich das Teil mit den verdrehten und verkürzten Aussagen eher als Stammtischbelustigung für Leute sehe, die sich ansonsten ausser " Die bösen da oben" nie mit Politik beschäftigen. Und das Bauchgefühl spielt bei allen Entscheidungen im Leben auch eine Entscheidende Rolle, und die wird maßgeblich auch die vertretenen Personen geprägt. Und spätesten dann sollte jedem klar sein wem er da hinterher rennt.
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Elly Brodhag: 13. März 2016 - 09:48 Uhr
Wer so "glickt", muss sich über das Ergebnis nicht wundern.
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Lorenz Ebbinghaus: 13. März 2016 - 09:49 Uhr
„Man kann nicht die Menschen
durch Vernunft von etwas abbringen,
wozu sie nicht durch Vernunft gebracht wurden.“
Jonathan Swift (1667 - 1745)
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Sven Kostelnik: 13. März 2016 - 09:50 Uhr
Guten Morgen Herr Scholl,
Zur Wahl werde ich auf jeden Fall gehen. Nach Frankfurt, was ursprünglich geplant war, leider nicht. Werde die Daumen also am TV drücken müssen.
Die großen Verlierer sind heute aussschließlich in der Politik zu finden.
Beim SC ziehen wieder alle an einen Strang! ;-)
Grüße in die SAP-Stadt
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Rainer Ordegel: 13. März 2016 - 09:58 Uhr
Lieber Herr Buttenmüller ,
ich finde die Idee einer Demonstration in Endingen hervorragend. Wir geben jedes Jahr sehr viel Geld aus für Werbung - Endingen /Fremdenverkehr und Endingen/Einkaufsstadt und Sie planen und organisieren eine kostenlose Werbeaktion - Endingen bleibt im Gespräch. Besser kann es ja nicht laufen
1000 Demonstranten müssen ja auch verköstigt werden, vielleicht kauft der eine oder andere auch noch ein - dann hat man sogar direkt von der Maßnahme einen positiven wirtschaftlichen Effekt.
Falls Sie bei der Planung und Durchführung irgendwelche Hilfe benötigen, können Sie sich gerne an mich wenden.
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Gustav Rosa: 13. März 2016 - 10:06 Uhr
Zurück zum Thema des Presseberichts:
Es war wie immer bei solchen Ereignissen: Einige drängen sich vor in die ersten Reihen, viele marschieren mit; Einige stehen am Rand und spenden Applaus oder gucken doof; Einige lehnen sich aus den Fenstern, winken und hängen Banner hinaus; Andere stehen hinter dem Vorhang und trauen sich nicht so richtig ihr Gesicht zu zeigen.
Passend dazu der Pressebericht: In dem ersten, einleitenden Absatz der Hinweis auf die 150 Betenden, die folgenden zwei knappen Absätze werden dem Hauptereignis, der Demo, gewidmet, ein langer Absatz den 40 singenden Frauen, die es - aus welchen Gründen auch immer - versäumt haben, die Demo mit ihrer Präsenz zu bereichern und letztendlich zwei ganze Absätze für die „persona non grata“.
Über Zahlen lässt sich streiten, auch darüber, wer, wann und wo gezählt hat. Die Startenden sind schnell auf 800 angewachsen. In der Münsterbergstraße dürfte der Demozug die Höchstzahl seiner Teilnehmer erreicht haben, und bis zur Abschlusskundgebung hat es dann nur noch ein bescheidenes Häuflein geschafft. Zählt man alles zusammen so haben am Samstag mehrere Tausend mitgemacht - und ein paar prominente Breisacher sind ferngeblieben.
Positiv zu vermerken die Vielfalt der Demonstranten: Alle Altersgruppen, alle Bevölkerungsschichten und alle demokratischen politischen Bewegungen waren vertreten.
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Siegfried Buttenmüller: 13. März 2016 - 10:18 Uhr
Lieber Herr Ordegel vielen Dank, Bresach, Endingen und Gottenheim bilden ja das Kaiserstühler Bahndreieck. Doch gehen wir nun erst einmal wählen. Die FDP war übrigens auf der Demonstration auch durch mehrere Madatsträger anwesend, tritt für den Erhalt der Grundrechte ein und bleibt eine Bürgerrechtspartei. Auch Sie hat dem Populismus in Breisach und in ihrem Stammland die rote Karte gezeigt. Es gilt die Grundwerte der menschlichen Gesellschaft zu verteidigen und auszubauen. Ein zurück gibt es nicht den da ist nur der vorgestrige Abgrund.
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Franz Martin: 13. März 2016 - 10:24 Uhr
Christen findet man auch in der AfD
www.facebook.com/ChrAfD/photos/pb.542723889146918.-2207520000.1457860466./954561721296464/
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Rainer Ordegel: 13. März 2016 - 10:30 Uhr
Lieber Herr Buttenmüller ,
ich habe kein Wort gegen die Demonstranten oder deren Beweggründe gesagt. Ich sehe solche Aktionen kurz vor der Wahl aber als ein zweiseitiges Schwert.
Vielleicht kann man das heutige Wahlergebnis dahingehend analysieren. Wie liegt Breisach und Umgebung im Landestrend. Auch ein Vergleich mit dem nördlichen Kaiserstuhl wäre interessant. Ich bin gespannt.