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15-04-15
Rubrik: Pressebericht, Anti-Atom
Japan

Im Inneren der Atomruine: Roboter-Fotos aus Fukushima


Gespenstischer Anblick: Reaktor 1 Foto: dpa

2011 ereignete sich die Atomkatastrophe von Fukushima: Im Akw kam es zu Kernschmelzen. Betreten hat die Atomruinen seither niemand. Nun liefert erstmals ein Roboter Bilder aus dem Inneren eines der Unglücksreaktoren.

FUKUSHIMA (dpa). 2011 ereignete sich die Atomkatastrophe von Fukushima: In Reaktoren des dortigen Akw kam es zu Kernschmelzen. Betreten hat die gespenstischen Atomruinen seither niemand. Nun hat ein Roboter erstmals Bilder aus dem Inneren eines der Unglücksreaktoren geliefert. Die Aufnahmen lassen die Experten hoffen, dass eine Bergung des Brennstoffs auf keine großen Schwierigkeiten stoßen wird.
Nach Angaben des Betreibers Tepco sind im Sicherheitsbehälter des zerstörten Reaktors Nummer 1 nahe einer Öffnung zum Tiefgeschoss keine größeren Hindernisse gesichtet worden. Dies gilt als positives Zeichen für die weitere Suche nach den geschmolzenen Brennstäben. Der Reaktor ist einer von dreien, in denen es in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011 zu Kernschmelzen gekommen war.

Wegen der weiterhin extrem hohen Strahlung können keine Menschen ins Innere der Unglücksreaktoren in Fukushima. Daher weiß auch vier Jahre nach der Katastrophe niemand, wo sich der in den Reaktoren 1, 2 und 3 geschmolzene Brennstoff genau befindet. Tepco hatte deswegen den Roboter hineingeschickt. Allerdings blieb er schon nach wenigen Stunden stecken. Tepco gab das ferngesteuerte Gerät daraufhin auf.
Tepco und die japanische Regierung hoffen, 2020 mit der Bergung des Brennstoffs beginnen zu können. Um die Lage im Inneren der Reaktoren zu erkunden, haben Wissenschaftler noch mit einem weiteren Experiment begonnen, bei dem sie mit Hilfe kosmischer Strahlen durch die Reaktoren "hindurchschauen" und "Schatten" des Brennstoffs ausmachen wollen – ähnlich wie bei Röntgenaufnahmen. Solche sogenannten Myonen werden auch in der Vulkanforschung und bei der Suche nach geheimen Kammern in Pyramiden eingesetzt.

Unterdessen hat ein japanisches Gericht erstmals seit der Atomkatastrophe von Fukushima das geplante Wiederanfahren von Atomreaktoren unterbunden. In einer einstweiligen Verfügung entschied das Bezirksgericht der Provinz Fukui am Dienstag, dass der Betreiber Kansai Electric Power zwei Reaktoren im Akw Takahama vorerst nicht in Betrieb nehmen darf. Das Gericht erklärte laut Medienberichten, die Sicherheit der Reaktoren sei nicht gewährleistet. Das Erdbebenrisiko werde nicht überzeugend eingeschätzt und ein Wiederanfahren stelle eine "unmittelbare Gefahr" für die Anwohner dar. Die Reaktoren hatten im Februar die nach dem GAU in Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt. Die Regierung nennt diese die "strengsten der Welt". Das Gericht bewertete sie dagegen als "zu locker".

Der Gerichtsentscheid ist ein Rückschlag für die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe, der möglichst schnell wieder die ersten Meiler im Lande in Betrieb gehen lassen will. In Folge der Atomkatastrophe von 2011 sind weiterhin alle 48 Reaktoren in Japan abgeschaltet.


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