Der Chef des Fessenheimer Atomkraftwerks, Thierry Rosso, räumt seinen Posten. Der Stromkonzern Electricité de France (EdF) stuft dies als eine normale Versetzung ein.

Entsprechend gibt es keine Angaben, ob der Personalwechsel mit den jüngsten Vorfällen im Akw in Zusammenhang steht. Atomkraftgegner hatten danach Rossos Rücktritt gefordert. Rosso war vier Jahre Direktor des ältesten und wohl umstrittensten französischen Atomkraftwerks Frankreichs. Marc Simon-Jean, sein Stellvertreter in Fessenheim, rückt nun nach.

Ende Februar war in einer der beiden Reaktoranlagen in einem Maschinenraum ein Rohr gebrochen. Das anschließende Krisenmanagement hatte die französische Atomaufsicht das Krisenmanagement in einem öffentlichen Bericht kritisiert. Im April 2014 waren durch ausgelaufenes Wasser elektrische Leitungen erheblich beschädigt worden. Der Vorfall war nachträglich gemäß der internationalen Meldeskala höhergestuft worden.

Der gebürtige Südfranzose Rosso hatte in seiner Amtszeit die Zehnjahresinspektion der Reaktoren gemanagt, ebenso die weitreichenden technischen Nachrüstungen, die EdF nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima in seinen Atomkraftwerken zur Verbesserung der Sicherheit durchführen ließ.

Online Kommentare:
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Gustav Rosa: 31. März 2015 - 07:05 Uhr

    Offensichtlich funktioniert die Machtmaschinerie aus Paris perfekt. Und man sieht, die EdF lässt niemanden, der in ihren Diensten steht, im Regen stehen
    Da drängst sich der Gedanke auf, ob solche erzwungene Karriereaufstiege nicht auch auf die Belegschaft des Atomkraftwerks nach dessen Stilllegung Anwendung finden könnte. Damit würde das Hauptargument, die finanzielle Schlechterstellung, entkräftet.

    Endlich die Motivation für die Beschäftigten im AKW, der endgültigen Abschaltung gelassen entgegenzusehen?