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29-06-11
Rubrik: Fessenheim, Pressebericht
Pannen-Meiler

Fessenheim: Entscheidung über Verlängerung ist vertagt


Wie geht es mit Fessenheim weiter? Foto: Tarek Mostafa

Geht das AKW Fessenheim in die Verlängerung? Die Entscheidung darüber soll erst im Juli fallen. Derweil bringt der Freiburger Regierungspräsident Julian Würtenberger die Stilllegung des Pannen-Meilers ins Spiel.

COLMAR. Selten dürfte eine Sitzung der Überwachungskommission des AKW Fessenheim von derart lautstarkem Protest begleitet gewesen sein. Vor der Präfektur in Colmar begrüßte die Anti-Atom-Szene mit Trommeln und Parolen am Mittwoch die Mitglieder des Gremiums. Der Grund des Zorns: Bis heute hält die Atomaufsichtsbehörde ASN ihre Entscheidung über die Zukunft von Block I zurück.

Die Seifenblase platzte in der Sitzung. "Die ASN wird sich Anfang Juli äußern", sagte Florian Kraft, verantwortlich für die ASN in Straßburg. Vergangene Woche hatte die Zeitung Le Figaro mit Informationen aus einer anonymen Quelle Schlagzeilen gemacht: Die Laufzeitverlängerung um weitere zehn Jahre von Block I in Fessenheim sei beschlossen. Allerdings werde sie an eine Verstärkung der Bodenplatte geknüpft, also zusätzliche Kosten von mindestens 100 Millionen Euro. Noch am selben Tag dementierte die ASN auf ihrer Internetseite.

Studie zeichnet Horrorszenario

Florian Kraft betonte jetzt mehrfach, die ASN gebe eine Empfehlung an die Regierung, treffe aber keine politische Entscheidung. Staatspräsident Sarkozy und das Energieministerium haben das letzte Wort. Und das könnte bis zum Abschluss der AKW-Stresstests in den kommenden Monaten zurückgehalten werden.

Heftig debattiert wurde in der Kommission über die nun vorliegende Studie im Auftrag des Generalrates zum Überschwemmungsrisiko. Ein Erdbeben könnte demnach bewirken, dass Wasser aus dem Grand Canal d’Alsace in den Damm einsickert und im schlimmsten Fall das AKW-Gelände trotz der vorhandenen Schutzmauer überflutet.

Obwohl der Betreiber EDF die Studie noch nicht zu Gesicht bekam, trat in der Sitzung ein EDF-Vertreter auf den Plan und bezeichnete das Szenario als höchst unwahrscheinlich. "Die Wahrscheinlichkeit einer Überflutung mag noch so gering sein", sagte der Leiter der Umweltabteilung des Generalrats, Georges Walter, "wir fordern, dass die Schutzmauer um das AKW um einen Meter erhöht wird."

Auch für den Freiburger Regierungspräsidenten Julian Würtenberger steht fest, dass Überschwemmungen zu den größten Risiken für Fessenheim gehören: "Das AKW liegt unterhalb des Wasserspiegels: Das könnte der größte anzunehmende Unfall sein." Sollte da nicht ausreichend nachgebessert werden, so Würtenberger, erwarte er die Stilllegung.


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