BALLRECHTEN-DOTTINGEN (mod). Jedes Halbjahr trifft sich die Mandatsträgerrunde des Trinationalen Atomschutzverbandes (Tras) im elsässischen Fessenheim, um den aktuellen Stand zum Atomkraftwerk zu erfahren. "Im Oktober war die Stimmung anders", berichtete Gemeinderat Wolfgang Spranger dem Ratsgremium in Ballrechten-Dottingen. AKW-Direktor Thierry Rosso habe sich zuversichtlich gegeben, dass die Auflagen aus dem Zehn-Jahres-Inspektions-Programm bis 2013 erfüllt werden können. Sogar die geforderte Verstärkung der Bodenplatte soll angeblich planmäßig erfolgen, allerdings technisch völlig anders, als er es sich vorgestellt habe, so Spranger.
In einem Unternehmensprojekt sei überdies untersucht worden, welche Auswirkung eine Abschaltung 2016 für die Arbeitnehmer und die Infrastruktur habe, die von den Arbeitsplätzen profitiere. Das Ergebnis der Studie empfahl, sich schon jetzt Gedanken zu machen, was dann geschehen soll. Rosso habe das mit einem klaren "Non" kommentiert und entschieden abgelehnt, berichtete Spranger. Über Konsequenzen nachzudenken hielt der Direktor nicht für seine Aufgabe und auch nicht für erforderlich, weil er offenbar von einer Abschaltung nicht überzeugt sei. Die deutschen Teilnehmer der Runde, so Spranger weiter, hätten sich nur verwundert angeschaut und mit dem Kopf geschüttelt. Dennoch habe die Veranstaltung den Eindruck vermittelt, dass die Abschaltung des AKW Fessenheim noch längst nicht wirklich beschlossene Sache sei.