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18-09-11
Rubrik: Anti-Atom, Fessenheim, Pressebericht
Dreiländereck

Wetter bremst Demo gegen Atomkraftwerk Fessenheim aus


Wetterfeste Demonstranten gegen das AKW Fessenheim. Foto: AFP

Das unfreundliche Wetter hat die Lust vieler Demonstranten zu einer Großkundgebung gegen Fessenheim getrübt. Nur etwas mehr als 2000 Atomkraftgegner aus Deutschland und Frankreich beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter an der Aktion.

Bei den vergangenen Demos seit der Atomkatastrophe von Fukushima hatten sich immer mehr als 10.000 Menschen aus dem Dreiländereck versammelt.

Die Demonstranten, die eine sofortige Schließung Fessenheims forderten, blockierten am Sonntagmittag eine Stunde lang zwei Rheinbrücken zwischen Neuenburg/Chalampé und Breisach/Neuf Brisach. Die Polizei leitete währenddessen den Grenzverkehr um. "Der zunehmende politische Druck aus dem Elsass, aus Südbaden und der Schweiz spricht für eine sofortige Abschaltung der Schrottreaktoren", sagte BUND-Geschäftsführer Axel Mayer aus Freiburg auf der Brücke Neuenburg-Chalampé. "Nur ein einziges Argument spricht für den Weiterbetrieb. Das Argument ist die global entfesselte Habgier."

Das älteste Atomkraftwerk Frankreichs aus dem Jahr 1977 liegt dicht an der deutschen Grenze. Im November will die französische Regierung die Ergebnisse der EU-Stresstests prüfen und dann entscheiden, ob Fessenheim weitere zehn Jahre am Netz bleibt.

Zurzeit steht Fessenheim still und liefert keinen Strom. Bei Block zwei läuft bis Jahresende die Zehnjahresrevision, bei der drei Dampfgeneratoren ausgetauscht werden. Block eins ist seit Ende Juli wegen eines regulären Austauschs von Uran-Brennstäben außer Betrieb.

Die Franzosen haben – auf dem Papier – bereits eine wichtige Lehre aus der Fukushima-Katastrophe gezogen. Für jeden Reaktorblock soll ein zusätzlicher Diesel-Stromgenerator im Katastrophenfall, beispielsweise bei Überschwemmungen oder Erdbeben, das Kühlsystem in Betrieb halten. Dieser Vorschlag steht in einem 7000 Seiten dicken Stresstest-Bericht über die 19 französischen Atomkraftwerke, den der Kernkraftwerksbetreiber EDF (Electricité de France) am Freitag der Atomaufsicht ASN übermittelt hat. Dazu sollen schnelle Eingreiftruppen gebildet werden, die innerhalb von 24 Stunden ein ausgefallenes Kühlsystem ersetzen sollen.

"In den ersten Stunden nach dem Erdbeben gab es für uns nur eine Frage", sagte ein EDF-Sprecher. "Wieso war der japanische Betreiber Tepco nicht in der Lage, die Stromzufuhr für die Kühlsysteme sicherzustellen?" Nur mit ständiger Kühlung ist eine Kernschmelze im Herzen des Reaktors mit einer fatalen Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt zu verhindern. Französische Umweltschützer nannten dieses Dokument absolut unglaubwürdig, da es vom Betreiber EDF und nicht von einer unabhängigen Kontrollinstanz stamme.


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