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01-03-10
Rubrik: Pressebericht, SPD, Aktionen
Die Mobile Jugendsozialarbeit braucht neue Strukturen
Der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Bayer war auf Informationsbesuch in Breisach / Beratungsbedarf von Jugendlichen und Eltern nimmt zu.
| Christoph Bayer (Mitte) traf sich in Breisach mit den Mitarbeitern der Mobilen Jugendsozialarbeit (von links): Willi Ingenhoven, Markus Wenberg und Andrea Keller. Foto: kai kricheldorff
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BREISACH (kff). "Wir müssen uns nicht um die Probleme kümmern, die die Jugendlichen machen, sondern um die, die sie haben", unterstrich SPD-Landtagsabgeordneter Christoph Bayer bei einem Gespräch mit Mitarbeitern der Mobilen Jugendsozialarbeit aus Breisach, Schallstadt und Ehrenkirchen sowie Jugendsachbearbeiter Klaus Keitz vom Polizeirevier Breisach. Seine Visite in der Münsterstadt hatte der Politiker zum Anlass genommen, sich über aktuelle Probleme der Jugendsozialarbeit in der Regio zu informieren. Erst kürzlich hatte Bayer in einer Presseerklärung die vorgesehenen Kürzungen der Landesförderung für die Mobile Jugendarbeit beklagt. Breisachs Streetworker Willi Ingenhoven und seine beiden Kollegen Andrea Keller (Ehrenkirchen) und Markus Wenberg (Schallstadt) unterrichteten den Bayer über die Situation in diesem Bereich der Jugendarbeit, dessen Wirksamkeit im ländlichen Raum unter fehlenden Strukturen leide. Durch diesen Mangel würden sich die Aufgaben der Mobilen Jugendarbeit nicht klar definieren lassen, kritisierte Ingenhoven. Dabei sei sie im Landkreis Breisach-Hochschwarzwald recht gut verankert. "Aufgrund des Rückgangs der Rückläufigkeit der stationären Jugendarbeit in den Kreisgemeinden wachsen die Aufgaben der Mobilen Jugendsozialarbeit, deshalb ist eine effektive Struktur erforderlich", stellte Bayer fest und begründete damit seine Kritik an den vorgesehenen Kürzungen der Landesförderung. Klaus Keitz von der Breisacher Polizei lobte das bewährte Netzwerk der Jugendhilfe in Breisach und bestätigte die erhebliche Zunahme des Beratungsbedarfs, den Jugendliche sowie deren Eltern auch bei den Polizisten suchten. Auf Grund anderer Aufgaben könnten die beiden mit der Jugendarbeit betrauten Beamten des Breisacher Reviers diesen Beratungswünschen jedoch nur bedingt nachkommen. Einrichtungen der Erzierungsberatung und der sozialpädagogischen Familienhilfe könnten wegen räumlicher Entfernung und personeller Unterbesetzung oftmals nicht zeitnah auf die Bedürfnisse ratungswünsche der Klienten reagieren, erläuterte Keitz. "Eltern suchen Hilfe, die sie nicht bekommen", konstatierte Bayer und forderte eine stärkere Dezentralisierung der sozialen Beratungsdienste. Die Mittel, die für die Jugendsozialarbeit zur Verfügung stehen, seien zwar ausreichend, ihre Verwendung sollte aber verbessert werden, meinte der SPD-Politiker. Wird die Landesförderung zurückgefahren, befürchtet Bayer, dass Mobile Soziale Jugendarbeit nicht nach Bedarf, sondern nach Kassenlage der einzelnen Gemeinden geleistet werde. Betroffenen Jugendlichen sei damit wenig geholfen. Dass der Hilfebedarf für benachteiligte Jugendliche anwachse, führten alle drei Jugendsozialarbeiter auf verschärfte wirtschaftliche und soziale Bedingungen zurück, unter denen viele Familien mit Kindern zu leiden hätten. Auch Wohlstandsverwahrlosung sei ein immer stärker auftretendes Problem, mit dem es die Mobile Soziale Jugendarbeit zu tun habe.
Beratungsdienste sollten dezentralisiert werden
Vor dem Gespräch im Breisacher Polizeirevier hatte Bayer in der Europastadt das Martin-Schongauer-Gymnasium und die Julius-Leber-Schule besucht. Von Schulleitungen und Elternvertretern ließ er sich über aktuelle Probleme wie fehlenden Vertretungslehrer im Martin-Schongauer-Gymnasium und die Umstellung auf die Werkrealschule an der Julius-Leber-Schule informieren.
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