Die Betreiberin des Atomkraftwerks Fessenheim, EdF, hat nach Angaben der staatlichen französischen Atomaufsicht angekündigt, Block 1 des Kraftwerks bis September 2020 abzuschalten. Block 2 solle bis August 2022 folgen. EdF habe die Atomaufsicht deshalb gebeten, von einer verlangten elektrischen Nachrüstung des Meilers absehen zu dürfen. Die Atomaufsicht forderte den Betreiber zur förmlichen Ankündigung der Abschaltung sowie zur Vorlage eines Rückbauplans auf. Wie die Atomaufsicht mitteilte, sollen die Brennelemente des Akw einige Jahre in Fessenheim zwischengelagert und dann zur Wiederaufbereitungsanlage gebracht werden.
Online Kommentare:
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Gustav Rosa: 23. Okt 2018 - 01:08 Uhr
@FESSENHEIM: "EdF habe die Atomaufsicht deshalb gebeten, von einer verlangten elektrischen Nachrüstung des Meilers absehen zu dürfen."
Reaktorblock 2 ist nach fast zweijährigem Stillstand wegen unerfüllten Sicherheitsauflagen trotz unveränderter Sachlage wiederhochgefahren worden. Jetzt wird um die nächste "Gefälligkeit" "gebeten". Weitere Sicherheitsauflagen, bzw. Nachrüsten, stehen im kommenden Jahr an und sind eigentlich gesetzlich festgelegte Bedingungen für den weiteren Betrieb.
Es dürfte nicht verwundern, wenn die ASN ein Mal mehr ein Auge (besser gesagt alle beide) fest zudrückt. Paris schweigt und auch aus Stuttgart und Berlin sind - wenn überhaupt - eher harmlose Alibiproteste zu erwarten.
Dabei gäbe es effektive Möglichkeiten, Druck auf Frankreich auszuüben:
- Stopp der Lieferungen von Brennelementen aus Lingen in die maroden Reaktoren Fessenheim und Cattenom.
- Einfrieren von finanziellen Zusagen zu den anlaufenden rheinüberschreitenden Projekten, bis das AKW Fessenheim nicht endgültig stillgelegt ist.
Das kostet unsere befreundeten Nachbarn zwar eine ganze Stange Geld und wirft die wirtschaftliche Neuentwicklung im Elsass um die entsprechende Zeit zurück, liegt aber an dem verantwortungslosen Verhalten der EDF.
Gleichzeitig dürfte es den Lokalpolitikern aus dem Elsass schwer fallen, ihrer Wählerschaft die Gründe für die Verzögerung des wirtschaftlichen Aufschwungs zu erklären. Ob das Elsass die jetzige Situation als Armenhaus Frankreichs bis 2022 weiter führen will läge dann an der EDF und ihren gesetzlosen Helfershelfern!