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30-04-08
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, SPD-Breisach, Aktionen, Veranstaltungen
Gefühlvolle Gedichte und besinnliche Panflötenmusik
Oscar Javelot gab in der Breisacher Spitalkirche ein Benefizkonzert zugunsten des Vereins "Halbwertzeit"
| Oscar Javelot gab in Breisach ein Benefizkonzert zugunsten der Kinder von Tschernobyl. (FOTO: JOCHEN VOIGT)
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BREISACH (jov). Ein anspruchsvolles Konzert gab der Oscar Javelot aus Freiamt, der auch als "Lord of Pan" bekannt ist, zugunsten des Vereins "Halbwertzeit - Hilfe für Kinder von Tschernobyl" in der Breisacher Spitalkirche.
Unterstützt wurde die Veranstaltung auch vom SPD-Ortsverein Breisach und der Freiburger Firma Steinmetz Wöhrle. Der Eintritt war frei, jedoch wurde um Spenden gebeten. Bürgermeisterstellvertreter Lothar Menges warnte in seiner Begrüßung davor, die atomare Gefahr zu verharmlosen, insbesondere mit Blick auf das veraltete Atomkraftwerk Fessenheim. Hildegard Augustinski aus Feldkirch, Vorsitzende des Vereins Halbwertzeit, lädt seit 1990 jährlich Kinder und Jugendliche für einige Wochen nach Deutschland ein. Sie kommen aus der Region um Smolensk, die etwa 300 Kilometer vom Reaktor Tschernobyl entfernt ist. Dieses Gebiet gehürt zu den am stärksten radoaktiv verseuchten Regionen. Krankheiten und Missbildungen treten sehr viel häufiger auf, als in vergleichbaren Landstrichen.
Die Kinder und Jugendlichen kommen zur Erholung nach Feldkirch, wo sie auch ärztlich und zahnärztlich betreut werden.
Um die Visagebühren, Reisekosten, den Aufenthalt und die Krankenversicherungen bezahlen zu können, ist der Verein "Halbwertzeit" auf Spenden angewiesen. Hierzu sollte das Benefizkonzert ein Anreiz sein. Auch 22 Jahre nach dem Unglück in Tschernobyl könne nicht von einer Verbesserung der Lage ausgegangen werden. "Die Gegend bleibt für Jahrhunderte unbewohnbar, da die Halbwertzeit von Plutonium 700 Jahre beträgt", erklärte Augustinski. Etwa 125 000 Menschen seien unmittelbar betroffen, jedoch gebe es keine offiziellen Statistiken, beziehungsweise würden diese nicht veöffentlicht.
Oscar Javelot führte die Zuhörer gefühlvoll mit seinem Gedicht "Grenzenlose Kraft des Herzens" in die Veranstaltung ein. Aus seinen CDs stellte er eine Reihe unterschiedlicher Musikrichtungen vor, mal eindrucksvoll und besinnlich, mal mitreißend im Rhythmus. Nicht nur mit dem Spiel auf den Panflöten und den Gedichten, sondern auch als Sänger begeisterte Javelot. Das nuancenreiche Repertoire umfasste zahlreiche Eigenkompositionen, moderne Welthits, feurige Latino-Rhythmen und auch klassische und folkloristische Melodien.
Javelot begann mit "Summer Breeze" und "Flying Eagle", widmete "Little Senorita", einen eigenen Song, seinen beiden Töchtern und animierte bei "Get the Rhythm" die Zuhörer zum Mitmachen. Auch bekannte Stücke wie "Barcarole", Themen aus "Dr. Schiwago", "The Rose" und "Frenesie" gehörten zum Programm. Mit den Zugaben "Der einsame Hirte" und dem Lied "Can you feel" sowie mit der auf der Pan-Föte gefühlvoll vorgetragenen Abschlussmelodie "Miorita cu trifoi" wurde das Konzert beendet.
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