BREISACH (apt). Mit einer Resolution hat der Breisacher Gemeinderat jetzt erneut die Stilllegung des französischen Atomkraftwerks Fessenheim gefordert. Wie Bürgermeister Oliver Rein zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend informierte, hatte der Trinationale Atomschutzverband TRAS auch als Reaktion auf den Atomunfall im japanischen Fukushima seine Mitglieder aufgefordert, eine Resolution zu verfassen.
Die Stadt Breisach gehört dem Trinationale Atomschutzverband TRAS bekanntlich seit dem Jahr 2008 an. Auch im Bürgermeistersprengel sei man übereingekommen, dass die TRAS-Mitglieder entsprechende Schreiben formulieren, berichtete Rein.
Unfall könnte unabschätzbare Schäden zur Folge haben
"Der Gemeinderat ist von der Sorge getragen, dass die Vielzahl der technischen Mängel am ältesten Kernkraftwerks Frankreichs in Fessenheim zu einem Unfall führen kann, der unsere Heimat im weiten Umkreis für lange Zeit unbewohnbar macht", heißt es in dem Schreiben, das der Bürgermeister in der Ratssitzung vorlas.
Die Erfahrungen in Fukushima zeigten, dass auch bei als sicher geltenden Anlagen Ereignisse auftreten können, die unabschätzbare Schäden zur Folge haben. Verwiesen wird in der jetzt vom Gemeinderat verabschiedeten Resolution außerdem darauf, dass es im Atomkraftwerk Fessenheim viele ungeklärte Fragen zur Sicherheit auch im Hinblick auf Erdbeben, Überschwemmungen, Flugzeugabstürzen und terroristischen Angriffen gibt.
Der Breisacher Gemeinderat fordert die Landesregierung von Baden-Württemberg, die Bundesregierung, die schweizerische Bundesregierung und die Exekutive in den grenznahen Schweizer Kantonen sowie die Verantwortlichen des Départements Haut Rhin und die zuständigen französischen Minister auf, die Resolution zu unterstützen. Statt der Atomenergie sollte in Europa eine nachhaltige und dezentrale Energiewirtschaft treten, die auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzt, heißt es in dem Schreiben abschließend.