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25-04-16
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Aktionen SPD
Großer Protest gegen Akw Fessenheim

Rund 1500 Menschen forderten am Sonntag bei einer Demonstration in Breisach die Abschaltung des elsässischen Atommeilers.


Mit Transparenten, Flaggen und Luftballons demonstrierten in Breisach viele Menschen gegen Atomkraft. Foto: Elisabeth Saller

BREISACH. Rund 1500 Menschen demonstrierten am Sonntag in Breisach gegen Atomkraft und für die Stilllegung des nahegelegenen französischen Atommeilers Fessenheim. Anlass war der 30. Jahrestag des Supergaus im Atomkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986, die Vorfälle im japanischen Fukushima und die Störfälle im Akw Fessenheim.

Parteien und verschiedene Organisationen hatten an mehreren Orten an der deutsch-französischen und schweizerisch-französischen zu Demonstrationen aufgerufen. Vom Breisacher Waldschwimmbad über die Rheinuferstraße bis hinauf zum Münsterplatz forderten laut Polizeiangaben 1500 Personen mit Transparenten und Musik die Abschaltung des Akw Fessenheim.

Gustav Rosa, Initiator der Breisacher Montagsmahnwache, hatte zusammen mit der Umweltliste Breisach und dem SPD-Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald zu der Aktion aufgerufen. Unter anderem waren auch die Organisationen Fesa, Fossil Free aus Freiburg, der BUND und der Studierendenrat der Universität Freiburg beteiligt. "Wir wollten, dass dieses Jahr alle zusammenarbeiten", betonte Rosa im Gespräch mit der BZ.

Die Teilnehmer des Demonstrationszugs waren mit Flaggen, Ansteckern, Trillerpfeifen und selbstgebastelten Schildern ausgestattet. "Atomkraft – Nein, danke", "Fessenheim, ça suffit" oder "Nai hämmer gsait" war darauf zu lesen. Immer wieder riefen die Demonstranten im Chor "Abschalten". Die Teilnehmer kamen nicht nur aus Breisach. Auch viele Franzosen waren dabei. Außerdem waren die Menschen aus der Region und aus Freiburg in die Münsterstadt gekommen. Junge Erwachsene, viele Familien, aber auch viele ältere Menschen taten gemeinsam ihre Meinung kund.

Die Demonstranten gingen zunächst am Rhein entlang. Unter der Rheinbrücke legten sie dann einen Stopp ein, um ein Boot nach Berlin zu verabschieden. Die Besatzung des Motorboots sammelt auf der Fahrt in die Hauptstadt Protestbriefe, die sie dort zusammen mit der Petitionsschrift "Auslaufmodell Atomkraft – PolitikerInnen, bleibt auf Kurs" Mitte Mai an Politiker übergeben will.

Unter der Rheinbrücke wurden dann zwei Ansprachen gehalten, die jedoch nur für einen kleinen Teil der Demonstranten hörbar waren. Gustav Rosa stimmte den Anti-Atom-Rapp an, in dem es heißt: "Unser Wille ist unbesiegbar, unsere Waffen sind unbesiegbar. Unsere Kugeln sind die Worte, manchmal piano, manchmal forte." Den Text zum Mitsingen hatten Helfer vorher an die Demonstranten verteilt. Ein weiteres Mal hielt der Zug vor der Breisach-Touristik am Marktplatz. Zwei Bands begleiteten die Demonstranten mit lautem Trommeln auf den Münsterberg. Dort fand die Abschlusskundgebung statt, bei der Gustav Rosa, Chris Hauenstein von der Organisation Fossil Free sowie Thierry Casetou von der Umweltliste Breisach sprachen.

Etliche Demonstranten hatten sich allerdings schon vorher verabschiedet und nutzten den verkaufsoffenen Sonntag zum Kaffeetrinken oder für einen Einkaufsbummel durch die Münsterstadt.

Weitere Impressionen von der Demonstration in Breisach gibt es im Internet auf www.badische-zeitung.de/fotos


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