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06-02-13
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Echte Beklemmung bei Montagsmahnwache

Der Journalist Thomas Lehner liest einen fiktiven Augenzeugenbericht über einen Unfall im Fessenheimer Atomkraftwerk vor.


Thomas Lehner liest seinen fiktiven Bericht über eine AKW-Havarie in Fessenheim vor. Foto: Philipp

MÜLLHEIM (dop). Vor 36 Jahren erschien im Wochenendmagazin der Badischen Zeitung ein fiktiver Augenzeugenbericht über einen kerntechnischen Unfall im AKW Fessenheim: "’s isch morje bassiert". Der Journalist und Autor Thomas Lehner las jetzt diese Geschichte zur 98. Montagsmahnwache des Aktionsbündnisses "Fessenheim stilllegen. Jetzt!" auf dem Platz vor der Müllheimer Sparkasse vor. Sie basiert auf den damaligen geheimen Katastrophenschutzplänen des Regierungspräsidiums Freiburg, die heute noch gelten, und beginnt mit einer Rundfunkdurchsage, die erste Gemeinden nennt, für die "vorsorgliche Schutzmaßnahmen eingeleitet wurden": Grißheim, Bremgarten, Hartheim. "Bleiben Sie ruhig und besonnen", wird geraten.

Wenn Gänsehautfeeling aufkommt, kann man im Allgemeinen eine Veranstaltung als gelungen bezeichnen. In diesem Fall wich das Gruselgefühl schon binnen kurzem echter Beklemmung, denn Lehner schafft es in seinem Text, die Situation so real zu beschreiben, als wäre man selbst mittendrin. Panische Überlegungen, welche Straße noch nicht gesperrt ist, der Überflug der Jets aus Bremgarten, die in Sicherheit gebracht werden, erste Gewalttätigkeiten im Stau auf der A5... Der Artikel wurde Legende, wurde er doch damals auf den Demonstrationen gegen das Atomkraftwerk als Flugblatt unter dem Titel "Der Tod von Fessenheim" zu Tausenden verteilt.

Zwar hat die französische Regierung beschlossen, den alten elsässischen Atommeiler abzuschalten, aber erst Ende 2016, und das dauert den Gegnern zu lange. Auch misstrauen sie der Aussage von Staatschef Hollande, zumal sich inzwischen in Frankreich eine starke Gegenbewegung der Gewerkschaften formiert hat, die die Atomkraftgegner auf den Demonstrationen zahlenmäßig übertrifft. "Wir möchten ein so beschriebenes Szenario nicht erleben", betonte Bündnissprecher Ulrich Rodewald, nachdem Lehner geendet hatte. Auch heute gelte noch, dass das AKW Fessenheim alles andere als sicher sei und ein funktionierender Katastrophen- und Evakuierungsplan nicht existiere. Deswegen laute die Forderung nach wie vor: Abschalten, jetzt!

Info: Neben den Mahnwachen jeweils montags um 18 Uhr auf dem Platz vor der Müllheimer Sparkasse in der Werderstraße ist das Aktionsbündnis auch auswärts aktiv: Am 12. Februar wird vor der Präfektur in Colmar demonstriert, wo die Kontrollkommission CLIS tagt. Am 10. März ist eine Großdemonstration auf der Brücke bei Neuenburg geplant. Weitere Termine unter www.fessenheimstopp.org


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