France Nature Environnement ist ein nationaler Dachverband, dem unter anderem auch Alsace Nature, der elsässische Umwelt- und Natruschutzverband angehört. Insgesamt deckt FNE mit 3000 Mitgliedsverbänden und -vereinen alle französischen Regionen ab. Zum diesjährigen Kongress hat FNE die Kandidaten der französischen Präsidentschaftswahlen eingeladen, um sich zu erkundigen, wie sie zu dem "Aufruf der 3000" stehen. In diesen Aufruf haben die Verbände in jeder Region diejenigen Projekte eingebracht, die von ihnen in ihrer Region mit höchster Priorität beurteilt werden. Alsace Nature hat 3 Projekte eingereicht: Fessenheim abschalten, Stocamine ausräumen und auf die Westumgehung von Straßburg verzichten.

7 Kandidaten haben die Einladung angenommen, jeder Kandidat hatte 15 Minuten Zeit sich zu dem "Aufruf der 3000" zu äußern (Jean-Luc Mélenchon, Dominique de Villepin, Hervé Morin, Eva Joly, Corinne Le Page, François Bayrou, François Hollande). Dabei mussten die Kandidaten auch zur Atomkraft Stellung beziehen.

Grundsätzlich positiv war: Kein einziger Kandidat hat sich eindeutig für die Atomkraft ausgesprochen (das hätte es vor einigen Jahren noch nicht gegeben !!). Die zwei "Grünen" Frauen wollen den Atomausstieg, während der Sozialistenführer während seiner Amtszeit zumindest Fessenheim abschalten und bis 2025 die Atomstrom-Anteile von 75% auf 50 % senken, die regenerativen Energien fördern und zur Atomkraft eine öfffentliche Debatte durchführen lassen will. Drei der mitte und rechts orientierten Kandidaten sowie der Kandidat der Linken möchten eine Volksabstimmung zur Atomkraft. Bayrou ist als einziger der Meinung, dass Atomkraft als "Zwischenlösung" unverzichtbar ist (bis die regenerativen Energien "ihre Versprechen halten"). Die UMP hat offiziell noch keinen Präsidentschaftkandidaten, Sarkozy war also abwesend. Seine Umweltministerin NKM war zwar auf dem Kongress anwesend, hat sich jedoch gehütet, über Atomkraft zu reden...