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11-07-12
Rubrik: Pressebericht, Fessenheim, Anti-Atom
Mayer kritisiert Katastrophenschutz

Sprecher des Bundes für Umwelt- und Naturschutz fordert bei der 64. Montagsmahnwache in Breisach schnelle Nachbesserungen.


Axel Mayer (vorne links, stehend) vom Bund für Umwelt- und Naturschutz unterstützte am Montag die Teilnehmer der 64. Mahnwache gegen das AKW Fessenheim auf dem Breisacher Neutorplatz. Foto: kai kricheldorff

BREISACH. Wie steht es um den Katastrophenschutz? Sind nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 hierzulande ausreichend Konsequenzen in puncto Sicherheit gezogen worden? Diese Frage war Thema der 64. Montagsmahnwache gegen das Kernkraftwerk Fessenheim auf dem Breisacher Neutorplatz. Axel Mayer vom Regionalverband südlicher Oberrhein des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sprach zu den rund 40 Teilnehmern der Kundgebung.
Mayers Kritik: Im Zusammenhang mit den Atomkraftwerken werde der Begriff Katastrophenschutz gar nicht mehr erwähnt, sondern man verniedliche sprachlich das Problem, indem der AKW-Betreiber in Fessenheim, die französische EDF, eine Notfallschutzbroschüre herausgebe. "Die Atomlobby schreibt die Broschüren zum Katastrophenschutz selbst", empörte sich Mayer. Die oberrheinischen Gemeinden, Feuerwehren, Katastrophenschutzämter und namentlich auch den Breisacher Gemeinderat forderte er auf, Druck zu machen, damit bei der Fortschreibung der Katastrophenschutzpläne unverzüglich die aus den Unfällen von Tschernobyl und Fukushima abgeleiteten Erkenntnisse einfließen.

Der BUND-Sprecher zog einen Vergleich mit der Love-Parade-Katastrophe vor 2 Jahren in Duisburg. Behörden in Deutschland hätten schnell darauf reagiert, auch in Freiburg werde die Sicherheit bei Großveranstaltungen inzwischen viel strenger bewertet als in der Vergangenheit. Beim Schutz vor Reaktorunfällen sei hingegen nach der Katastrophe von Fukushima eine schnelle Aktualisierung der Katastrophenschutzpläne ausgeblieben.

Brief an das Regierungspräsidium

Seine Organisation hat deshalb zusammen mit dem NABU und dem Landesnaturschutzverband (LNV) einen offenen Brief an die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer geschrieben, in dem nach den Konsequenzen gefragt wird, die für den Katastrophenschutz in der Region Oberrhein aus dem Reaktorunglück in Japan gezogen werden. Die meisten Teilnehmer der Mahnwache am Neutorplatz setzten ihre Unterschrift unter den dort ausliegenden Brief an die Regierungspräsidentin.

Der Breisacher ULB-Vorsitzende Andreas Hoffmann und der Sprecher der Initiative "Pro Alterna", Gustav Rosa, waren sich mit Axel Mayer, der auch Vizepräsident des Trinationalen Atomschutzverbandes TRAS ist, darin einig, dass der beste Katastrophenschutz die Abschaltung des AKW Fessenheim wäre. "Pro Alterna" organisiert seit über einem Jahr die Mahnwachen auf dem Neutorplatz.

"Abschalten statt nachrüsten", sagte Mayer mit Blick auf Pressemeldungen, die EDF wolle die 1,50 Meter starke Bodenplatte aus Beton, auf der der Fessenheimer Reaktor steht, um einen halben Meter verstärken. Hoffmann nannte diese Absicht eine "Beruhigungspille", die der AKW-Betreiber der Bevölkerung vorsetzen wolle. "Viele Sachverständige sind der Ansicht, dass davon keine Verbesserung der Sicherheit im Fall eines Reaktorunfalls erwartet werden kann", sagte er.

Weitere Informationen gibt es unter www.moma.proalterna.eu


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