BREISACH (jov/BZ). Rund 1000 Demonstranten aus Deutschland und Frankreich trafen sich am gestrigen Sonntag, um von 12 Uhr an auf der Rheinbrücke gemeinsam gegen das Atomkraftwerk Fessenheim zu demonstrieren.
Vor den Rheinbrücken aus bildeten sich dann bis gegen 13 Uhr Staus. Weil die Brückensperrung rechtzeitig durch Presse und Verkehrsfunk angekündigt worden war, hielt sich die Länge der Staus in Grenzen, berichtete Polizeihauptkommissar Raimund Amann vom Polizeirevier Breisach. Eine Ausweichstrecke führte über die Brücke bei Hartheim.
Die Teilnehmer trafen sich um 11.45 Uhr auf dem Kiesparkplatz am Stadteingang und zogen gemeinsam mit Liedern und Sprechgesängen, Fahnen und großen Transparenten auf die Brücke.
Deutsche und französische Redner wiesen auf die Gefährlichkeit der Atomkraft und insbesondere auf die Gefahren des Atomkraftwerks Fessenheim hin. Alle forderten die sofortige Abschaltung. Sänger und Musiker unterstützten mit ihren Liedern die Redner.
Organisationen aus beiden Ländern, die die Stilllegung des Kernkraftwerkes Fessenheim fordern, hatten zu Demonstrationen aufgerufen. Sie wollten mit der einstündigen Sperrung der Rheinbrücken in Breisach und Neuenburg ihren Forderungen Nachdruck verleihen.
Bei der Protestaktion am auf der Brücke Neuenburg-Chalampé stellte BUND-Geschäftsführer Axel Mayer einen Zusammenhang zwischen regionalem und globalen Protest her und übte scharfe Kritik an der "EnBW-Stromwäsche" und an der deutschen Mitfinanzierung der Fessenheimer Laufzeitverlängerung. Die EnBW beziehe zwar keinen Strom aus Fessenheim, profitiere aber vom Verkauf des Fessenheimer Atomstroms an den deutschen Konzern E.ON und sei auch an Investitionen in die Laufzeitverlängerung des Fessenheimer Meilers beteiligt. Die neue grün-rote Landesregierung müsse dafür sorgen, so Mayer, dass sich der deutsche Atomkonzern von dieser gefährlichen Beteiligung löse.
Im Vorfeld der Protestaktion hatte es Kritik an den Kundgebungen gegeben, da in Breisach am gleichen Tag der verkaufsoffene Sonntag stattfand. Allerdings hatten die Veranstalter sich nach eigenen Angaben bei den Vorbereitungen bemüht, mögliche Konflikte aus dem Weg zu schaffen. Die Aktionen waren frühzeitig angemeldet und von den Behörden genehmigt worden. Das Datum für die Demonstrationen wurde von einem trinationalen Konsortium festgelegt, dem der Termin des verkaufsoffenen Sonntags in Breisach angeblich nicht bekannt gewesen sei.
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SWR: 2.000 Demonstranten gegen AKW Fessenheim
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Heilbronner Stimme: Wetter behindert Demo gegen AKW Fessenheim
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Danke an Frieder!